
Wie der ein oder andere vielleicht schon von meinem Vorstellungsthread her weiß, ist meine vermeintliche Begleitung vor zwei Wochen auf dem Weg zu mir überfallen worden. Sie war alleine unterwegs.. Details spar ich aus. Aber "sie" ist, so wie es aussieht, ziemlich übel erwischt worden. Und wird lange brauchen, sich davon zu erholen.
Es ist nicht erst seitdem, dass mich die Frage beschäftigt, wie man Angriffe oder Überfälle von (wie hier an mancher Stelle gesagt wird) "bösen Menschen" am besten vermeidet, oder wenn es dafür zu spät ist, abwehrt. Besonders wenn man alleine unterwegs sein sollte.
Ich habe in den letzten Tagen das ein oder andere Gespräch mit anderen darüber geführt, auch im Speziellen über diesen einen Zwischenfall. Manche sagen, sie sei dumm gewesen, als Frau überhaupt alleine rauszugehen... dass es einfach zu gefährlich sei. Doch das finde ich eigentlich einigermaßen ignorant gegenüber ihrer Motivation und ihren Gründen, weshalb sie diesen Schritt gewagt hat. Letztendlich sollte einen "blinde" Angst nie davon abhalten, seine Träume zu verwirklichen. Das darf schon was ernster angegangen und vor allem rational durchgearbeitet werden. Aber vielleicht erwarte ich da zu viel Verständnis von Leuten, bei denen Angst die häufigste Motivation ist irgendwas zu tun oder zu lassen.. keine Ahnung. Mich frustrieren solche Gespräche allerdings, die nur darüber zu gehen scheinen, inwiefern sie fahrlässig gehandelt haben soll, so als hätte sie sich das selbst angetan.
Sie war wie gesagt nur noch 2-3 Tagestouren von mir entfernt gewesen und schon seit 1 1/2 Monaten ohne Zwischenfall unterwegs. Hin und wieder hatten wir E-Mail-Kontakt und ihre Ausstrahlung war einfach unglaublich... so viel Lebensfreude, so viel positive Energie. Das habe ich noch nie bei jemandem zuvor gespürt. Dieses "Hätte/Würde/Könnte" das jetzt bei ihr von allen Seiten kommt, rückt ihr Ziel in weite, vielleicht endlose Ferne... was ich gelinde ausgedrückt, sehr, sehr schade für sie finde. Dieses "Hätte/Wenn/Aber/Blabla" kann man schließlich in jede Richtung weiterspinnen und außer diesen Unfall sah es mehr als gut für sie aus.. Die Angst und bzw. der Schock scheint das aber alles zu überstrahlen.. nervig.
Aber na gut...
Der Grund, weshalb ich mir unschlüssig war, ob ich es in den Off-Topic-Bereich oder doch eher in die Freie Diskussion verschieben sollte, ist der (auch häufiger angeführte), dass Leute, die viel in der freien Natur bzw. überhaupt draußen unterwegs seien, durch allerlei Länder mit verschiedenen Lebensstandards etc., zu einer viel höheren Wahrscheinlichkeit Angriffen ausgeliefert seien.
An der ein oder anderen Stelle gibt es von dem ein oder anderen auch Andeutungen in die Richtung, dass es mit der "Sicherheit" so eine Sache ist.
Ich weiß nicht, wie ihr das seht, ich persönlich halte (passive) Sicherheit jedoch für eine Illusion. Und das geht für mich noch darüber hinaus, dass Sicherheit sowieso nur eine Abstraktion ist, eigentlich etwas, das man nicht anfassen kann und von dem man fragen muss "Sicherheit wovor"? Ich glaube eben nicht, dass ich zuhause in meinen vier Wänden irgendeine höhere Sicherheit genieße, als draußen in der Natur; dass ich hier vor mehr schlechten Einflüssen geschützt wäre, als dort. Es passieren andauernd irgendwelche Unfälle und ich sehe keinen anderen "Ausweg" als ihnen "entgegen zu gehen". Ich will damit sagen, dass "sich zu schützen" bzw. "geschützt zu werden" oder "sich zu wehren" stets ein aktiver Prozess ist. Meiner Meinung nach fällt unaufhörlich alles auseinander, die ganze Zeit, nichts bleibt wie es ist. Wenn es um das Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit geht, so schätze ich es sehr, aber würde deshalb nie glauben, dass nichts mehr passieren wird.
Um also halbwegs glückselig zu sein/werden, brauche ich die Kraft, mit den Widrigkeiten des Lebens fertig zu werden.
Und also meine Frage an euch... habt ihr schon Erfahrungen mit konkreten Angriffen oder Überfällen gemacht? Was hat euch geholfen? Wie habt ihr euch gewehrt? Irgendwelche Ideen zur Verteidigung oder Prävention? Wie geht man im Nachhinein am besten damit um?
Ich denke, wir sind sicher alle hier entschieden gegen die Anwendung von Gewalt, ob physischer oder psychischer. Nur im Fall der Fälle ist es denke ich dringlichst geraten, besser früher davon Gebrauch zu machen in Form von Gegenwehr, als zu spät.
Die Diskussion ist eröffnet..
