Das Übliche :)

Aussteiger, Träumer, Macher – wer bist du?
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Argyreia
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Das Übliche :)

Beitrag von Argyreia »

Hallo an alle lieben Menschen hier :)

Ich könnte jetzt einen ellenlangen Text schreiben warum ich aussteigen möchte, aber es sind immer und immer wieder die gleichen Gründe. Der Wunsch auszusteigen besteht schon seit einigen Jahren, allerdings habe ich mich nie so intensiv damit befasst. Schule gemacht, gearbeitet, Freundin, Eltern etc. alles so Dinge, die eine gewisse Verantwortung mit sich bringen. Mitlerweile bin ich aber an dem Punkt, wo ich einfach nur noch weg möchte.

Die Konsumgesellschaft, die hier herrschenden Werte und Normen, das komplette Leben hier, leben in einer Wohnung, das ganze Leben arbeiten um evtl ein Haus abzubezahlen, Standarts zu halten oder um einfach nur über die Runden zu kommen. Ich kann mich mit Begebenheiten nicht abfinden und leide regelrecht unter vielen "normalen" Umständen und Zuständen. Musste mal 5 Kilo Schokolade vernichten bei Edeka und habe daraufhin gekündigt (mal so als Besipiel). Andere sagen "Das ist mein Job, das ist halt so" und genau das kann ich eben nicht. Habe auch nicht viele Kontakte zu Gleichgesinnten. Die meisten hängen in der linken Szene rum, aber ich bin wie gesagt an einem Punkt, wo ich konkret was ändern möchte und keinen Sinn in Politik mehr sehe. Das würde vorraussetzen, das ich hier für immer lebe,aber das habe ich nicht vor!

Meine Hauptmotivation ist und bleibt aber die Suche nach einem einfachen Leben und das NICHT als Einsiedler. Ich gebe sehr gerne Liebe und brauche diese auch

Habe mir hier einiges durchgelesen und stelle dabei oft fest, dass sich der Grundgedanke und die Motivation der meisten hier schon sehr ähneln. Habe Kontakt zu Lucca aufgenommen und warte bis sie mir ausführlich antwortet. Esther beschreibt eine schöne Vorstellung, ebenso ein junger Mann aus Berlin. Weiß den Namen gerade nicht, aber melde mich dort auch mal.

Wie es ganz genau aussehen soll weiß ich noch nicht so wirklich. Die Pyrenäen haben mich bis jetzt sehr beeindruckt und ich denke, dass man dort eine nette Gemeinschaft finden kann.

Mein Plan sieht vor, dass ich vorläufig einen Bundesfreiwilligendienst mache. Maximal ein Jahr und ich möchte hier weg. Meine Mutter ist sehr krank und auch so kann ich bestimmte Verantwortungen nicht abgeben, da fühle ich mich dann doch verpflichtet. In einem Jahr spätestens soll es losgehen in die Pyrenäen.

Wenn sich jetzt doch eher was ergeben würde, jemand meldet sich von hier oder sagt "Hey Tobi in einer Woche flieg ich los, kommst mit?"Wäre ich nicht abgeneigt...bin sehr spontan, ein aufgewühlter Fische-Mann :)

Tobi
-Die weltlichen Reichtümer zählen nicht, da diese schnell verblassen können. Nur das, was man für immer mitnehmen kann, nämlich in seinem Herzen, genau das ist es, was wirklichen Wert hat.
Diese Erkenntnis hat auch Santiago am Ende seiner Reise erfahren-
Christian
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Beitrag von Christian »

Herzlich Willkommen im Forum.
Es freut mich zu sehen das es doch nicht Wenige sind die diesen sog. "normalen" Lebensstil ablehnen. Melden sich ja immer mehr hier an. :)

ebenso ein junger Mann aus Berlin. Weiß den Namen gerade nicht,

Meinste mich, oder n anderen Berliner?
Artois Lanfor
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Re: Das Übliche :)

Beitrag von Artois Lanfor »

Salut Argyreia!

Argyreia hat geschrieben:Die meisten hängen in der linken Szene rum, aber ich bin wie gesagt an einem Punkt, wo ich konkret was ändern möchte und keinen Sinn in Politik mehr sehe.


Das kenne ich nur zu gut...

Wie alt bist du denn?
Ein Mensch sollte lieber gleich hungern, als seine Unschuld beim Broterwerb verlieren.

Henry David Thoreau
Argyreia
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Beitrag von Argyreia »

Hey :)

Ja genau Dich habe ich gemeint@Christian :) hat mich sehr angesprochen Dein Beitrag. Die Tatsache, dass viele dieses Jahr schon losgefahren sind schmerzt ein wenig. Ich könnte das von den Finanzen,aber Verpflichtungen gegenüber Mitmenschen sind nunmal einfach da.

Zur Überbrückung würde ich wie gesagt einen Bundesfreiwilligendienst machen wollen, um was sinnvolles zu haben.

@Artois Lanfor: Bin im März 24 geworden und schon ewig auf der Suche nach richtiger Toleranz. Ich finde es abartig, dass die alternative Szene immer mehr gespalten wird. Punks verkloppen Oi!´s, Antifanten gegen Rote...omg das war mir irgendwann zu blöd. Richtig entfalten konnte ich mich nie. Habe es doch getan und fast die komplette Rückendeckung von den Leuten verloren. Naja..darum gehts ja eig. nicht. Will nur sagen, dass ich noch keine Leute getroffen habe, bei denen man sich hätte ausleben können, ohne anzuecken. Viele Randgruppen definieren sich über irgendetwas und diskriminieren, verurteilen etc ganz genau wie die blöde Gesellschaft, die sie ablehnen :p

"Das kenne ich nur zu gut..."--->Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?

Tobi
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Argyreia
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Beitrag von Argyreia »

Hey Christian das ist ja eine gute Idee mit der Seite, das muss ich alles mal lesen ;) mal ne Frage. Was machst du denn in Berlin? Meine Schwester studiert da Kunst. War erst einmal da, aber leben könnte ich da nicht lange. Krasser Wechsel von Großstadt in die Pyrenäen.
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Esther
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Beitrag von Esther »

Willkommen Argyreia,

Esther beschreibt eine schöne Vorstellung

Danke sehr :-)

Mein Plan sieht vor, dass ich vorläufig einen Bundesfreiwilligendienst mache.

Schon mal was vom FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) gehört? Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für dich um schon mal das alternative Leben kennen zu lernen.
Sieben Linden nehmen FÖJ´ler. Aber es gibt sicher noch viele, viele andere Ökodörfer (auch im Ausland) die FÖJ´ler gerne nehmen.

VG Esther
Menschen, die bloß arbeiten,
finden keine Zeit zum Träumen.
Nur wer träumt, gelangt zur Weisheit.

(Smohalla)
Argyreia
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Beitrag von Argyreia »

Hallo Esther :)

Also ein FöJ kann ich nicht machen, habe bereits ein FsJ in einer anthroposophischen Einrichtung gemacht, also Demeter-
Landbau,Pflasterarbeiten, natürliche Zäune...

Letztes Jahr habe ich ebenfalls auf Höfen gearbeitet. Einmal in Wörme und Ottersberg. Beide Betriebe gut 100%ig ökologisch, alles von Hand, Feldarbeit blabla :) Gegen Kost- und Logis. War schön sich das anzuschauen und irgendwie auch Pflichtprogramm aufgrund meiner Einstellung.

Habe NUR im sozialen Bereich gearbeitet mit Behinderten als Heilerzeihungspfleger, Altenheim, Lebenshilfe, Großeinrichtung...

Auf den Ökohöfen hats mir gut gefallen, aber das war nicht das, was ich gesucht habe. Es hat auch persönlich nicht gepasst, war ein aufregendes Jahr, aber man musste sich zu 10000% einbringen, also von 5morgens bis acht abends und das war mir zu der zeit zuviel und die Menschen größtenteils sehr intolerant, was mich sehr gewundert hat.

Es muss freier sein. Der Hof war aber auch groß wo ich war ;) zu groß..

Was meinst du mit alternativem Leben genau? Hab ein Jahr im Bauwagen, eine Weile im Zelt, in einem Bus gelebt etc und auf den Höfen ähnlich "primitiv", was mir sehr gut gefallen hat :)
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Esther
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Beitrag von Esther »

Achso, achso, achso, du hast sowas schon gemacht. Dann konntest du ja schon viele Erfahrungen sammeln. Sehr gut! :-)

Was meinst du mit alternativem Leben genau?

Unter alternativ verstehe ich alles was nicht der Norm entspricht. Im Bauwagen, Bus oder Zelt leben gehört für mich dazu.

...war ein aufregendes Jahr, aber man musste sich zu 10000% einbringen, also von 5morgens bis acht abends und das war mir zu der zeit zuviel..

Kann ich gut verstehen. Ist eben was anderes wo man für sich selber oder für andere arbeitet.

Ich glaube du wirst schon was finden, was dir gefällt, machst mir einen pfiffigen Eindruck ;)
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Artois Lanfor
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Beitrag von Artois Lanfor »

Argyreia hat geschrieben:@Artois Lanfor: Bin im März 24 geworden und schon ewig auf der Suche nach richtiger Toleranz. Ich finde es abartig, dass die alternative Szene immer mehr gespalten wird. Punks verkloppen Oi!´s, Antifanten gegen Rote...omg das war mir irgendwann zu blöd. Richtig entfalten konnte ich mich nie. Habe es doch getan und fast die komplette Rückendeckung von den Leuten verloren. Naja..darum gehts ja eig. nicht. Will nur sagen, dass ich noch keine Leute getroffen habe, bei denen man sich hätte ausleben können, ohne anzuecken. Viele Randgruppen definieren sich über irgendetwas und diskriminieren, verurteilen etc ganz genau wie die blöde Gesellschaft, die sie ablehnen :p

"Das kenne ich nur zu gut..."--->Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?

Tobi


Bis vor drei Monaten war ich oft in einem linksortientieren Jugendzentrum. Außer zu saufen, "Atomkraft, nein danke!"-Sticker und Gras zu verteilen, bekommt man da nicht viel hin. Noch ein paar Vorurteile verbreiten und vom großen Geld träumen vielleicht.

Naja, wenn mann Skateschuhe von Nike tragen muss, um Globalisierungskritiker zu sein... :roll:


Ich denke also, ich weiß was du meinst. :wink:
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Beitrag von Christian »

Ach ja, die linke Szene. Hab da auch meine Erfahrungen gemacht... :roll:

@Argyreia
Ich lebe ja eigentlich auch erst seit 2 Jahren in Berlin. Und schon keine Lust mehr auf die Hauptstadt. :D
Ich arbeite z.Zt. in nem Call-Center und spare Geld für Ausrüstung an. Bei mir geht es dann auch im Frühjahr kommenden Jahres los.
Argyreia
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Beitrag von Argyreia »

Hey Christian,

habe auch angefangen mir gewisse Dinge zuzulegen in dem Glauben man bräuchte es. Hab n Buch von Nehberg, ein Survivallexikon,aber ich bin allgemein unsicher was man nun wirklich dringend "braucht" und was nicht.

Ich kann mal aufschreiben was ich mir da so vorstelle :)

Also ich habe: Zelt und Schlafsack, ein Messer mit Scheide, Schleifstein, Nähzeug, ein Seil, 2 Bücher (Survival), kleinen Topf, ne Trinkflasche, Besteck(Gabel+Löffel), Trinkbecher, diverse kleine Drähte (kann man schon gebrauchen) zum befestigen..Zeltleine bla, wer weiß das schon ;), Klamotten, davon feste Schuhe mit Stahlkappe (sehr robust), 2 Hosen für warmes und kühles Wetter, lange Unterhose (seeehr praktisch), kleine Tasche zum umbinden, zwei Schleudern mit Munition (evtljagen, wobei Ersatzgummi schwer zu beschaffen wäre), ne Angel mit Zubehör (klein und handlich), Feuerzeug, Streichhölzer, Lupe, Brille, Stift, Funktionsmesser, Pinzette, Zahnbürste,Tabak, Regenjacke (allg. Jacke)...

Da ist noch mehr, aber das sind so die Grundsachen von mir persönlich. Denke das sind nützliche Dinge.

Anschaffen möchte ich mir noch ne Hängematte, Moskitonetz, einen guten Rucksack und die eine oder ander Hose, Shirt. Am besten BW wegen der Quali, aber ich weiß es noch nicht. Sammel schon ewig Sachen zusammen, wo ich glaube die mal zu brauchen. Besitze allg. 2 Umzugskartons wenns hochkommt.

Vorschläge, Ergänzungen, Anregungen sind sehr sehr gerne gesehen. Gerade von bereits "Angekommenen" :)


Tobi
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Lucca
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Beitrag von Lucca »

Hey Argyreia,

mir fallen auf Anhieb die Hängematten aus Fallschirmseide ein, die das Moskitinetz schon integriert haben - meine hat auch noch nen Extrafach für ne Isomatte im Winter - zusammen mit nem Tarp aus demselben Material hab ich nie was anderes gebraucht zum Schlafen (aßer Schlafsack natürlich) - wiegt so gut wie nix und nimmt sauwenig Platz ein.

Bist ja schon richtig gut ausgerüstet, noch nen Hobo-Ofen aussem Ikea-Besteckkorb gebastelt wie Cast-Away und du könntest schon mal für nen verlängertes Wochenende im Wald den Ernstfall proben?!?
Bitte keine Anfragen mehr - ich bin in diesem Forum nicht mehr aktiv.
Argyreia
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Beitrag von Argyreia »

Hey Lucca :)

Ja die Hängematten hab ich mir schon angeschaut ;) fand die super und lang (bin 1,95) was wichtig wäre. die landet, wenn die kasse stimmt auch in meinem sortiment. den hoboofo muss ich mir mal anschauen. denke da viel an bw-ware. war nie beim bund, aber das soll ja meistens sehr robust sein und da gibts auch son kleinen ofen, aber ich danke für die tipps und schau nochmal in ruhe.

tobi
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