
Ich denke wir leben momentan in einer Raubwirtschaft. Ist eine Gemeinschaft in der Lage, alles Mögliche selber herzustellen braucht man kein Geld. Wozu braucht man dann bitte Geld? Jetzt wird man vielleicht erst einmal denken „zum Tauschen“. Doch warum sollte man etwas tauschen, wenn es jemand anderes hergestellt hat? Gehen wir nämlich mal davon aus, alle Menschen wären „die Guten“. Jetzt würde jeder eine Tätigkeit nachgehen, die ihm Freude bereitet und die ihn für die Gemeinschaft notwendig erscheint. Das heißt, die anderen leisten schon im Überfluss ihren Beitrag für genügend Nahrung und er sieht wenig Sinn darin, da noch mitzumachen. Jetzt wird er sich denken, gut, vielleicht brauchen wir noch Kleidung. Schon sagt er den Handwerken bescheid, die dann herbeieilen und ihn eine Werkstatt zimmern. Jetzt kann er loslegen und sagt noch auf den Schäfer bescheid, ob es nicht möglich wäre, mehr Schafe zu halten. Das ist alles sehr utopisch, schon klar.
Nur gewährt mir das fehlen dieser Form einen Einblick in den Menschen. Deshalb auch Raubwirtschaft, denn wodurch kommt diese wohl zustande? Ganz einfach, weil der eine mehr haben will als der andere. Weil er sich als etwas Besseres fühlt als der andere. Weil die anderen faul sind. Weil er etwas bietet, was die anderen nicht bieten können. Das hat dann zum Kapitalismus geführt und wird da noch weiter verschäft. Es geht nicht einmal mehr um faul, besser, schlechter sondern um das Kapital. Wer Kapital hat, ist durch sein Kapital selbst etwas Besseres. Und das ist wohl einer der bedenklichsten Entwicklungen überhaupt. Es geht nicht um das Kapital durch die aufgewendete Arbeit, sondern einzig um das Kapital selbst. Man bräuchte zumindest ein neues Finanzsystem. Dieses ganze Gerede von den Wirtschaftsexperten glauben viele mittlerweile selbst nicht mehr dran. Kapital führt ein Eigenleben.
Wäre also Geld wirklich nur dazu da um etwas zu tauschen, dann wären wir auch in einer Tauschwirtschaft so, wie es vielleicht mal gedacht war. Sind wir aber nicht. Vom Schenken mal ganz abgesehen. Die Abhängigkeit der erbrachten Leistung zum Geldsystem spielt eine immer kleinere Rolle. Um eine Leistung vorfinanzieren zu können, sollte auch wirklich die erbrachte Leistung denjenigen gutgeschrieben werden und kein Kredit!
Ich denke so ein Prinzip wie eingangs beschrieben wäre schon theoretisch möglich. Dazu bedürfte es jedoch zweifelsohne einen anderen Menschen.