Nachdem ich hier auf Einladung von @Spencer (Gruß und Winke!!) gelesen habe und begeistert bin, möchte ich mich kurz vorstellen.
Mein Spitzname ist Mamaleone und ich bin nicht mehr so jung, dass ich nur bewacht an den Strand kann - aber noch nicht alt genug, dass man mir eine Pension auszahlen würde.
Uns hat es nach Süditalien verschlagen und wir sind wirklich glücklich hier, wenn auch ein Umbruch dafür notwendig war - in meiner deutschen Art zu denken und die Dinge anzugehen.
Da jammert man in Deutschland immer über das Hamsterrad, aber kaum "ausgestiegen" muss alles perfekt sein, alles schnell gehen, alles top organisiert werden..ne - so wird dat nix!
Statt also wie die Irren zu bauen, haben wir den Turbo aus dem ... gezogen und uns erstmal auf dauercampen eingerichtet. Und siehe da - das ist super! Und erlaubt!
Unsere Motivation war ja, Kosten soweit wie möglich zu senken, also nicht dauernd einen Anfall zu bekommen beim Öffnen der täglichen Post. Und so wie wir jetzt hier leben kommen keine Rechnungen an.
Solarstrom haben wir aus Deutschland importiert, ne, nicht den Strom, Blödsinn - da gibts ja kaum Sonne.. Die Inselanlage meine ich

Sie soll die Zeit überbrücken bis zum festen Stromanschluss und uns danach sparen helfen. 400W reichen hier völlig aus, wenns alles soviel gäbe wie Sonne..
Der Trinkwasserbrunnen ist über 120m tief und liefert eiskaltes Quellwasser, bei 40 Grad im Hochsommer ist das abendliche Gießen eine Freude und man tanzt mit den Hunden unterm Schlauch um die Wette

Die Hühner legen, noch sind sie jung und nicht regelmäßig, aber das ist normal. Für einen täglichen Eisprung brauchts eben eine gewisse Reife. Ist schon allerhand, dass so ein kleines, zartes Tier jeden Tag so ein großes Ei produziert o.o
Ich tausche es beim Huhn ein gegen unsere Gemüse- und Obstabfälle und unser altes Brot und ein wenig Korn.
Das Gemüsefeld ist uns zu groß, wir sind ja nur zu zweit und die Hühner, aber Tilapia sind geplant, die fressen ja auch alles.
Bisher gedeihen Paprika, Zucchini, Tomaten, Auberginen, Amaranth, Futterkohl, Ölkürbis und Riesenkürbis.
Die Erde ist hier unten so gut, man muss nicht düngen - man kann aber. Nur Wasser brauchts in Unmengen, ohne Brunnen kann man hier Selbstversorgung vergessen.
Wir haben 40 Obstbäume gepflanzt im Februar als nackte Stöcke - und sie sind schon kleine Bäume, es gab auch schon Feigen zum Naschen.
Sorten: Birnen, Kaki, 3 Sorten Feigen, Pflaumen, Nespola, Walnuss, 3 Sorten Kirschen, Granatapfel, Aprikosen.
Ab dem nächsten Jahr erwarten wir eine bescheidene, ab dem übernächsten eine reiche Ernte. Was zuviel ist wird getauscht, verkauft, verschenkt, verfüttert, eingekocht, getrocknet, verarbeitet.
Da es keinen Kanilisationszwang gibt und hier auf dem Lande auch keine Kanilisation, haben wir uns nach dem Gesetz gerichtet und eine biologische Kläranlage für unter 1000 Euro gesetzt inklusive Anlieferung und Montage. Cool, sie ist wartungsfrei und liefert wenn man es auffängt auch noch Gießwasser. Man buddelt das Loch und die Firma setzt das Teil ein und montiert alles, man legt ab dem Dingens dann seine Rohre wie man sie braucht.
Jedes Jahr leert man einmal mit einer Spitzhacke und Eimerchen aus, geruchslos und knochentrocken sind die Reste, die man verbrennt oder als Dünger nutzt. Kommt aber drauf an was man isst oder ob man Medikamente nimmt.
Jedenfalls kann man hier ne Menge Geld sparen - nur sollte man nicht ohne Geld herkommen, denn auch ein bescheidener Anfang will erkauft sein wie überall.
Wir bauen nun im Schneckentempo gemütlich am Haus weiter und genießen auch mal, das will gelernt sein wenn man aus dem Hamsterrad rausfällt so von heute auf morgen.
Freue mich hier auf das Lesen und Schreiben und lasse viele Grüße da -
mamaleone
