Gips und Auto fahren?

Für alles, was nichts mit dem Thema "Aussteigen" zu tun hat.
Vengo
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Gips und Auto fahren?

Beitrag von Vengo »

Hallo Zusammen,

Weiß jemand von Euch, ob man mit Gipsarm autofahren darf?
Da hatte der heutige Tag so harmlos angefangen. Die Sonne lachte, die Kettenlänge schnurrte wie ein Kätzchen, ich stand auf einer Leiter, und kürzte Bäume ein. Gut, rückblickend hat sich Moos auf Betonboden nicht als die allererste Wahl in Sachen rutschfester Bodenbelag erwiesen. … . Und nachdem die Leiter keine Lust mehr hatte, ihrem Job zu machen, entschieden sich die noch laufende Kettensäge und meine Wenigkeit dafür, uns ebenfalls den Gesetzen der Schwerkraft anzuschließen. Obwohl der Weg nach unten recht kurz und viel zu schnell zu ende war, fand mein schnurrendes Kätzchen dennoch Zeit mich kurz zu touchieren. Menschliches Gewebe hat, wie ich seit heute weiß, einer rotierenden Kette recht wenig entgegen zu setzen. Man könnte auch sagen nichts, aber ich wollte es nicht so negativ formulieren. Natürlich habe ich, als mich der Kollege zur Notaufnahme für, der Frau erstmal nicht Bescheid gegeben. Frauen, so meine Mutmaßung, wenn sie die Worte „Kettensäge“, „Unfall“, und „ich hatte“ hören, neigen dazu, sich gestresst zu fühlen. Vielleicht reicht ja Wunde säubern und ein Verband, so hoffte ich. Dann könnte ich noch vor Feierabend wieder daheim sein, den kleinen Kratzer beiläufig erwähnen, und die in unserer Familie ausgeschüttete Menge Adrenalin bliebe minimal. In der Notaufnahme eine lange Schlange, ist heute Weltkettensägetag? Nein, als ich der gelangweilten Empfangsdame etwas von Cainsaw erzähtle, genoss ich ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Mangelnde Sprachkenntnisse führten dazu, dass ich ziemlich lange an schnell nähen und tschüss glaubte. Irgendwann dämmerte mir dann, daß es auf NotOP hinauslief. Also doch Frau noch kurz anrufen, „Kettensäge“, „Unfall“, „Notaufnahme“ und „ich bin“ … das werde ich mir noch Jahre anhören müssen. Der Anästhesist war übrigens Deutscher. Frage ich ihn, ob es nur eine lokale Betäubung geben wird, „nein, Komplett, ist doch viel einfacher, sonst müssen wir uns noch mit Ihnen unterhalten!“ Gott bewahre, sich mit dem Patienten unterhalten müssen, widerlich. Das Ganze wurde dann wieder zusammen geflickt, und ein Gips drum gemacht, 4 Wochen Gips, in Worten: vier! Damit wären wir dann auch schon wieder Bei Der Sache mit dem Auto fahren.
Zuletzt geändert von Vengo am Do 9. Feb 2017, 23:58, insgesamt 1-mal geändert.
strega

Beitrag von strega »

buahhhh, gratuliere... immerhin is noch alles dran an dir :D

Wie die rechtliche Situation ist bei dir im wilden Südwesten, keine Ahnung. Wenn du nur in der Pampa fahren würdest bis zum nächsten grösseren Kaff würd ichs riskieren Auto zu fahren... könntest du die nötigen Bewegungen machen? Kennste die örtliche Polizei? Wird bei euch kontrolliert? In Italia stehen die Carabinieri an allen möglichen Ecken, halt auch zum irgendwie die Zeit aus Langeweile rumbringen bis zur Pension...
Kannst ja mal ein Mail an die deutsche Botschaft schicken mit dieser Frage, wenn du es anders nicht rauskriegst. Die deutsche Botschaft in Rom antwortet sehr schnell auf jegliche sachliche Anfragen, vielleicht gehts bei euch ja auch.... :lol:
Andi
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Gips und Auto fahren ?

Beitrag von Andi »

.
Abflug mit Leiter und Kettensäge tut meist nicht gut :wink:

Ich wünsche Dir gute Besserung und eine gelassene Frau .....
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Vengo
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Beitrag von Vengo »

Die örtliche Polizei, die police municipale, macht keine Verkehrskontrollen.
Eigentlich machen die überhaupt nichts. Keine Ahnung, ob sie ihren Lohn jeden
Monat in Geschenkpapier überreicht bekommen.

Verkehrskontrollen etc. macht die Gendarmerie. Die kann man nicht kennen,
da sie alle paar Jahre versetzt werden, ... .

Die 3. Polizeiart ist die Police, ihre Angehörigen werden als Soldaten bezeichnet,
sie kontrollieren bevorzugt mit der Maschinenpistole im Anschlag, und ich glaube,
wenn die Dich rauswinken, ist ein Arm in Gips Dein kleinstes Problem.

Bedarieux hat einen einmaligen Ruf, früher kam das Koks aus Marokko per
Hubschrauber, ein Zigeunerviertel, und eine eigene stattliche Gendarmeriestation
(gebaut, nachdem die Sache mit dem Helikopter aufgeflogen war).
Seit den Terroranschlägen gehts mit den Kontrollen, aber was,
wenn die 70 Jungfrauen mal nicht mehr so ziehen?
Mein Ziegenbock Muck hat übrigens nur 34, und sieht manchmal
gans schön geschafft aus ....
Vengo
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Beitrag von Vengo »

gelassene Frau - die Dinger gibt's auch in gelassen? Wo?
Shiva
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Beitrag von Shiva »

Jo, wünsche dir auch gute Besserung.
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Zukunft ist Geheimnis,
aber jeder Augenblick ist ein Geschenk.
m0rph3us
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Beitrag von m0rph3us »

Hi Vengo. Auch gute Besserung von mir.

Ob das bei dir auch Zutrifft weiß ich nicht.
In D gibt es dagegen kein Verbot, einfach gesagt solange du die volle Kontrolle über dein Fahrzeug hast, kann dir keiner was.

Und solange nicht passiert ist es auch gut. Wenn du einen Unfall wegen dem Gibsarm baust, dann ist es natürlich doof.

Bitte nehm beim nächsten mal Schnittschutzkleidung, die verstopft die Kette und hällt dir die Zähne vom Leib.
Nutze doch die Zeit bis du wieder Fit bist mit Recherche und Planung. Da musst du kein Auto Fahren. Und vieleicht entsteht der ein oder andere Gedanke und Plan.

Mfg
Was wir in dieser Welt brauchen sind ein paar Verrückte mehr, denn seht wohin uns die Normalen gebracht haben. "George Bernard Shaw"
Glaubt an morgen und pflanzt einen Baum.
Andi
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Gips und Auto fahren?

Beitrag von Andi »

.
Hallo Vengo,

habe mir gerade nochmal Deinen Beitrag/Unfallbericht vom 9.2.17 durchgelesen -
hast Du so toll geschrieben, habe wieder Tränen vor Lachen im Gesicht.
Das Lachen fällt ja ohnehin leichter, wenn es Andere trifft ....

Verläuft der Heilungsprozess wie geplant ?
Und konntest Du, wie morpheus empfahl, die Aus-Zeit für Recherche und Planung nutzen ?
Und das Wichtigste: Ist Deine Frau (wieder) gelassen ?

Liebe Grüße
Andi
.
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Megalitiker
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Beitrag von Megalitiker »

Auto fahren ist grundsätzlich des Teufels, genau wie Kettensäge übrigens. Also eruebrigt sich die Frage.
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
"Sonne, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!"
strega

Beitrag von strega »

@ mega, was is los mit dir heut? oder sind das Seiten an dir, die wir bisher nicht kennen?

eigentlich ist alles gefährlich im Leben, sobald du den Fuss ausm Bett hebst. Und sogar im Bett bleiben kann lebensgefährlich sein :lol:
Shiva
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Beitrag von Shiva »

Das ist eben Mega :roll: Am besten solche Beiträge ignorieren.
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Megalitiker
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Beitrag von Megalitiker »

Ihr habt doch wohl schon gemerkt das ich meine Meinung sage, auch wenn sie unpopulär ist.
Ich selbst hab ne Kettensäge, benutze sie aber nicht mehr. Auch Auto bin ich mal gefahren.
Ich verurteile niemanden wegen Maschinenbenutzung. Aber trotzdem sage ich was ich los werden will.
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
"Sonne, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!"
strega

Beitrag von strega »

haste nen Elektroherd? Einen Boiler? Bügeleisen? Kaffeemaschine? Laptop? Bohrmaschine? Glühbirnen? Heizung? Ist alles potentiell gefährlich für menschliche Wesen.

Fährste Bus/Zug?

sorry, das wollte ich jetzt noch loswerden. Ist absolut nicht als irgendeine Art Angriff gemeint, ok?
Ab jetzt aber halt ich mich raus, fallsde das noch weiter diskutieren willst. :-S

Dennoch nen schönen Abend dir :D
Megalitiker
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Beitrag von Megalitiker »

Ich nehm das ja auch gar nicht uebel. Aber ich will mal Antworten.
Laptop benutze ich derzeit nicht, da es hier kaum Internet gibt.
Kaffemaschine, nein.
Bügeleisen? Ich bin ein Mann.
Da ich in einer Wohnung lebe, muss ich zwangsläufig den Herd benutzen. Will aber später mal anders leben.
Glühbirnen, so lange die Zivilisation nich nicht zusammen gebrochen ist, werde ich sie wohl nutzen. Ist schon praktisch.
Mir ging es hier nicht um die Gefährlichkeit, sondern nur fehlt das Verstaendnise wieso man mit einer Motorsäge einen Baum ausästet. Handsaegen gibt es doch. Die machen keinen Krach, verursachen keine laufenden Kosten und sind wartungsarm.
Ich versteh halt nicht, warum sich viele Leute so abhaengig machen.
Übrigens, wenn mal der Strom wegbleiben sollte und es kein Oel mehr gibt, ich wuerde frohlocken.
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
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Vengo
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Beitrag von Vengo »

Hatte ich einen Kontrolltermin, moniert der Herr Doktor,
daß die Fäden schon lange von der Krankenschwester hätten gezogen sein sollen.
In Frankreich geht man nicht zur Versorgung der Wunde (Reinigen, Desinfizieren, etc) zum Arzt, sondern es kommt eine Krankenschwester zu einem nach Hause. Das Geld muß raus. Und wir hatten gedacht, die Fäden würden auf diesem Kontrolltermin gezogen werden. Das wir zur Rettung und Sanierung des französischen Gesundheitssystems, und weil wir keine private Zusatzversicherung haben, nie eine Krankenschwester kontaktierten, verbargen wir hinter Sprachproblemen. Die Kontrolle dauerte 2 Minuten, und kostete uns 29 Euro. Das ergibt einen Stundenlohn, der die Damen des horizontalen Gewerbes vor Neid erblassen läßt. Jedenfalls, wenn sie in Deutschland arbeiten. Im Laufhaus. Habe ich mal so gehört. Und die Mädels sollen auch hübscher sein, als mein grauhaariger Doktor, habe ich gehört. Jedenfalls konnte er natürlich nicht mal eben in 10 seiner 120 Sekunden Behandlung die Fäden ziehen. Wo kämen wir denn da hin, wenn ein großer Doktor den Job einer gewöhnlichen, ja einer gewöhnlichen Sterblichen, machen würde. Vermutlich belegen die französischen Humanmediziner im ersten Semester ein Blockseminar: Arroganz Intravenös. Also mußten den 29 Euro noch 10 Euro für Rotwein (für die Frau, und der Literpreis ist hierzulande eher gering) und eine gewisse Summe für Hefeteilchen (4,9 prozentig, für den Todgeweihten) folgen. Während die Frau sich mit Nagelschere und Pinzette und zitternder Hand (obwohl die zitternde Hand von einem roten Glas zum nächsten immer besser wurde), an den Fäden zu schaffen machte, starrte ich schweißgebadet auf meinen kleinen Tablettmonitor, auf dem eine Reportage über Scharfschützeduelle lief, und tröstete mich zwischen der 4. – 5. Dose mit der Erkenntnis, daß es schlimmer sein könnte, im eigenen Zielfernrohr das runde Mündungsfeuer seines Kontrahenten zu erblicken …

Natürlich hat der Doktor die fixe Idee, den Gips am 14.03. zu entfernen. Und das wo ich am 12.03. den Bus nach Deutschland besteigen werde. Da bin ich ja mal gespannt, wie er das bewerkstelligen will. Das er auch in dieser Sache Kundenwünschen gegenüber die gebotene Service Kultur vermissen läßt, erübrigt sich zu erwähnen, oder? Von 3 Liter Rotwein, 9 Litern Bier, einer Flex und Do-it-yourself konnte ich die Frau noch nicht überzeugen. Also von der Flex nicht. Sie möchte den Gips eine Stunde in Wasser einweichen. Wie unspektakulär. Aber mit 9 Litern Bier werde ich auch das ertragen …
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