Eine die durchs System fiel und nun auszieht

Aussteiger, Träumer, Macher – wer bist du?
Narki
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Eine die durchs System fiel und nun auszieht

Beitrag von Narki »

Hallo,
ich möchte mich auch vorstellen. Ich bin Sandy und 30 Jahre alt/jung. Ich wohne derzeit im Raum Hannover, wobei wohnen eigentlich zu viel ist. Denn ich wohne momentan auf einem McDonalds Parkplatz in meinem Auto. Hier gibt es Internet und ne kostenlose Toilette. Ein paar Kilometer weiter kann man sogar im Freibad duschen.

Denn ich gehöre zu den Menschen, welche in Deutschland total durchs System fallen. Sprich: Kein Hartz IV, keine Sozialhilfe und keine Arbeit.

Aus diesem Grund will ich weg von hier, denn mein Auto kann ja nicht ewig bei McDonalds stehen. Außerdem sind mir die Winter in Deutschland zu kalt und die Autoversicherung ist auch nur bis Dezember bezahlt.

Ich plane daher in der nächsten Zeit nach Spanien zu reisen, vorher muss ich noch meinen alten Hausrat veräußern und etwas Startkapital zusammen bekommen.

Was genau ich in Spanien machen will weiß ich allerdings auch noch nicht so recht. Auf jeden Fall will ich mir eine Höhle zum Wohnen suchen. Wie ich dann meinen Lebensunterhalt finanzieren soll steht aber in den Sternen.

Naja so viel dann zu mir,

LG Sandy
strega

Wege weiter

Beitrag von strega »

Hi Sandy,

hab ganz frisch gerade deine Vorstellung gelesen. Ich drück dir alle Daumen und noch ein paar mehr....

Es kann auch ohne irgendne Unterstützung vom System gehen, manchmal ist es besser, frei zu bleiben, anstatt beim Amt zu ankern und dann gefesselt zu sein. Aber klar, von irgendwas musst du auch leben.

Momentan ist Touri-Saison, vielleicht findeste in Spanien nen Job, falls du Spanisch kannst, Leute mit Fremdsprachen sind schon gefragt in der Gastronomie und co., die Sommersaison geht halt ein paar Monate...

Hab auch mal auf schrotundkorn.de in den Kleinanzeigen gelesen, dass jemand Kost und Logie bietet für Mitarbeit auf Finca in Portugal, oder auf workandtravel und ähnliches gibts mehr solche Angebote. Wirste nicht reich davon, aber kommst vielleicht weiter und knüpfst Kontakte.

Wünsch dir auf jeden Fall alles Gute!!!!
Freydenka
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Beitrag von Freydenka »

Hallo und Willkommen

Die kurze Darstellung deiner derzeitigen Lebenssituation klingt hart. Auf der anderen Seite bietet sie bei geeigneter Lebenseinstellung aber auch ein großes Potential. Du hast anscheinend nichts zu verlieren und kannst frei in etwas Neues starten.

Die meisten steigen nicht aus weil sie etwas zu verlieren, wie ein monatliches Einkommen oder "finanzielle Sicherheit".

Ich bin gespannt welchen Weg du gehst.


Grüße
Eine Handbreit neben der Gewohnheit wächst das Glück, aber wir haben gelernt, in Metern zu messen. --
Art van Rheyn (1939 - 2005)
Narki
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Beitrag von Narki »

Danke. Einen Job finden wird wohl nicht gehen, ich kann krankheitsbedingt nicht wirklich arbeiten gehen, sonst hätte ich mir hier ja schon längst einen Job gesucht.
Lago
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Beitrag von Lago »

@ Narki:
darf ich fragen, warum du kein Sozialgeld bekommst?
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zugucker

Beitrag von zugucker »

Wieso bekommst Du keine Sozialhilfe?
Selbst Obdachlosen wie Dir stehen Leistungen zu. Mit Auto kannst Du Dir sogar jeden Tag in einer anderen Stadt Obdachlosenhilfe zahlen lassen.
Narki
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Beitrag von Narki »

Sozialhilfe bekomme ich nicht, weil mein Vater zu viel Vermögen hat.

Von einer derartigen Obdachlosenhilfe habe ich noch nicht gehört, zumindest nicht, dass man da irgendwo Geld ausgezahlt bekommt.
Lago
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Beitrag von Lago »

Narki hat geschrieben:Sozialhilfe bekomme ich nicht, weil mein Vater zu viel Vermögen hat.

Von einer derartigen Obdachlosenhilfe habe ich noch nicht gehört, zumindest nicht, dass man da irgendwo Geld ausgezahlt bekommt.


Na, aber dann müßte doch eigentlich der Papa zahlen, oder?
Aber wie auch immer, vielleicht steht dann ja ein schönes Erbe in Aussicht :wink:
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Narki
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Beitrag von Narki »

Richtig. Aber ich möchte nicht, dass mein Vater bis an mein Lebensende für mich bezahlen muss.
Megalitiker
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Beitrag von Megalitiker »

Hi!
Einige nennen das sicher konsequent. Aber auch meine Frage, warum holst du dir nicht von diesem fucking Staat was dir zusteht?
Auch ich wuerde gern in einer Welt ohne Geld leben. Aber so lange die Welt so funktioniert, ist es gut welches zu besitzen. Je mehr desto besser. Da du anscheinend ohne klar kommst, haettest du schnell ein huebsches Suemmchen zusammen und koenntest zum Beispiel nach Französisch Guayana fliegen. Dort ist es noch waermer.
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
"Sonne, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!"
strega

Beitrag von strega »

es sei denn es ist jemand illegal in Deutschland, aber sonst geht das, dir stehen je nach Gegend etwa 10-15 Euro pro Tag Stütze zu, wenn du offiziell keinen Wohnsitz hast. Unabhängig davon ob du arbeiten kannst oder nicht.
Ich hab in Germania im sozialen Bereich gearbeitet und ich garantiere nicht ganz aber fast (fast!!! da ich nicht weiss, wie sich das Recht in den letzen 10 Jahren entwickelt hat), dass du als Obdachlose, wenn du nicht illegal in Deutschland bist, das Recht hast auf eine tägliche Unterstützung. Ob Papa da eine Rolle spielt oder nicht, ich meine nicht, wenn du 30 Jahre jung bist, das kannst du klären, lass dich einfach mal beraten, bei der Caritas oder Diakonie geht das auch oft relativ unaufwändig, falls du nicht gleich aufs Sozialamt pilgern willst.

Ich hab mir das am Anfang meiner Auswanderung auch irgendwie so vorgestellt, von fast nix zu leben und irgendwie zu hausen, wenns sein muss... aber ich glaub du tust dir damit absolut keinen Gefallen. Und was machste im Winter, da ist es auch in Spanien kühl und feucht und in der Höhle bekommste durchaus Depresssionen. Auf die Dauer ist das schon traurig, so ohne Perspektive, glaub ich. Wenn du nicht arbeiten kannst, dann hast du irgendwo anders ausserhalb Deutschlands keinerlei Unterstützung. Dann noch fehlende Sprachkenntnisse und ne ganz andere Mentalität, du bist Aussenseiterin, die anderen haben Familie, du hast niemand. Ich kenn das....
Ist manchmal nicht nett. Besonders, wenn du kein Einkommen hast und keine Perspektive auf Dauer.
Ich bin die letzte, die jemand aus Prinzip anlabern würde, in Deutschland zu bleiben. Aber ich hab das Gefühl, wenns mit irgendnem Job annehmen im Ausland nicht geht oder mit Online-Arbeit, dann haust du dir damit selbst eine rein. Täte mir leid für dich. Vielleicht schätz ich dich falsch ein. Aber ich leb im Ausland, ohne Familie und glaub ich hab etwas Ahnung davon.

Alles Gute dir!!
Zuletzt geändert von strega am Mi 13. Jul 2016, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
Megalitiker
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Beitrag von Megalitiker »

Leute, helft mir nach und wenn's sein muss mit einem Schlag auf den Hinterkopf. Aber was hat das Vermögen des Vaters mit H IV zu tun?
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
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zugucker

Beitrag von zugucker »

Megalitiker hat geschrieben:Leute, helft mir nach und wenn's sein muss mit einem Schlag auf den Hinterkopf. Aber was hat das Vermögen des Vaters mit H IV zu tun?


Könnte sein, das jemand, der nicht erwerbsfähig ist, von seinen Verwandten unterstützt werden muß. So ähnlich, wie Leuten mit Verwandten, die zu wenig Rente haben, um das Pflegeheim zu bezahlen, das Geld aus der Tasche gezogen wird, das sie eigentlich für ihr eigenes Alter zurückgelegt haben.
zugucker

Beitrag von zugucker »

Narki hat geschrieben:Richtig. Aber ich möchte nicht, dass mein Vater bis an mein Lebensende für mich bezahlen muss.


Hast Du ihn gefragt? Vielleicht würde er ja gern ein bischen was geben, damit Du wenigstens minimal versorgt bist?
Und wenn es nur für Benzin und Versicherung/Reparatur fürs Auto ist.
Lago
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Beitrag von Lago »

Megalitiker hat geschrieben:Leute, helft mir nach und wenn's sein muss mit einem Schlag auf den Hinterkopf. Aber was hat das Vermögen des Vaters mit H IV zu tun?


Das Angebot, dir einen Schlag auf den Hinterkopf zu geben ist sehr verlockend, aber da ich Gewalt ja eigentlich verabscheue:

Wenn jemand nicht arbeitsfähig ist, gibts kein ALG 2, da wäre dann die Grundsicherung zuständig und da spielt Einkommen / Vermögen u.U. eben eine Rolle...
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