In seiner Jugend sah alles danach aus, als würde Lars Janke Profi-Basketballer werden. Fast hätte es geklappt mit einem Sport-Stipendium in den USA. Stattdessen verschlug es den Dresdner nach Frankfurt. Schon in Dresden hatte er viel Kontakt mit afrikanischen Studenten gehabt. Nun wurde er Mitglied in einer nigerianischen Kirche. So kam es, dass er nach Nigeria reiste, einmal, zweimal. „Beim dritten Mal habe ich mich in das Land verliebt.“
Wieder zu Hause, überlegte Janke nicht lange. Er packte seine Sachen, kündigte seine Wohnung und flog mit 3 000 Euro in der Tasche nach Lagos. Das war im Jahr 2005. Hauswirtschaftlicher Assistent hatte er gelernt, doch eigentlich wollte er schon damals lieber einen sozialen Beruf ausüben. Vor allem aber wollte er nun: etwas Neues. Abenteuer. Ein fremdes Land entdecken. Ganz legal war dieses Abenteuer zunächst nicht; Janke reiste mit einem Touristenvisum in Nigeria ein – und einfach nicht mehr aus. „Mir hat’s gefallen“, sagt er lapidar. „Das Wetter war super, die Menschen waren freundlich und zuvorkommend.“
In der nigerianischen Hauptstadt arbeitete er zunächst für den Pastor seiner Kirche. Er lernte eine Frau kennen, verliebte sich und zog bei ihrer Familie ein. Am 7. April 2006 heirateten sie. Zu neunt lebten sie fortan mit der ganzen Familie in einer Dreizimmerwohnung. Das klappte zunächst gut, dann irgendwann nicht mehr ganz so gut. Es gab Streitereien um Geld.
Lars Janke zog aus, hielt sich fortan mit Gelegenheitsjobs über Wasser: als Deutsch- und Informatiklehrer, in der Baubranche. Am 18. Oktober 2007 kam der gemeinsame Sohn per Kaiserschnitt zur Welt: Prince Ehikowosho Janke. Der Vater war bei der Geburt dabei. Die Eltern waren nun geschieden, seinen Sohn habe er aber regelmäßig gesehen, sagt Lars Janke. Auch, als er wieder in Deutschland lebte, habe er sich gekümmert. Zum Beweis zieht er Belege von Überweisungen aus dem Ordner, in dem er den Kampf um seinen Sohn dokumentiert hat. 5 500 Euro hat er in den letzten fünf Jahren nach Nigeria geschickt – in dem afrikanischen Land viel Geld.
Freiwillig war die Entscheidung auszureisen, damals nicht. Der Staat hatte mitbekommen, dass Janke sich nicht rechtens im Land aufhielt. „Ich wollte nicht gehen.“ Bei der Deutschen Botschaft beteuerte er gar, er würde seinen deutschen Pass aufgeben, um bleiben zu können. „Mein Lebensmittelpunkt war schließlich dort.“
Da ich Ghana kenne, wundert es mich dass das Kind 👶 nicht gleich zum Vater gekommen ist. Es ist sehr wahrscheinlich das sich die Familie nun einen Goldesel halten will.
Zuletzt geändert von Megalitiker am Mo 13. Jun 2016, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
"Sonne, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!"
@Frosch: Findest du das gut oder eher schlecht was da passiert ist?
Was wir in dieser Welt brauchen sind ein paar Verrückte mehr, denn seht wohin uns die Normalen gebracht haben. "George Bernard Shaw"
Glaubt an morgen und pflanzt einen Baum.
Ich schaetze mal er hat es wertfrei gepostet. Da es hier schon mehrere gab die einfach irgendwo einreisen wollten und im Wald verschwinden. Ja bestenfalls sogar gegen die dortige Regierung putschen wollten.
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
"Sonne, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!"
m0rph3us hat geschrieben:@Frosch: Findest du das gut oder eher schlecht was da passiert ist?
Ich finde, daß diese Geschichte in die Schublade "Geschichten, die das Leben schreibt" passt und darin Sinn macht. Sie könnte Aussteigern nutzen, die es wie dieser Mann mit der Aufenthaltsberechtigung sehr leicht nehmen.
Was dort passiert ist, finde ich nicht gut oder schlecht. Die Geschichte beschreibt das, was ist. Das ist wissenswert.
Minimalismus? Selbstversorgung? Lebensgemeinschaft hat zZt. Platz frei: Unten auf "www" klicken.
Also ich finde die Story hat hier total ihre Berechtigung. Von Deutschland in ein Land wie Neidschieria ziehen sehe ich als Ausstieg. Und der Mann 👨 um den es geht, hat gezeigt wie man es nicht macht.
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
"Sonne, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!"
das ist keine neue story..das ist seit ewigkeiten bekannt, dass man nirgendwo mit einem touri-visum einfach..... ausser in der illegalität..... hängen bleiben kann....
aber lars hatte nun mal nicht viel in der birne wie tausende andere dennen das gleiche bereits blühte...
und dann heiratete er auch noch einfach so eine einheimische nur vom pastor gesegent ?????..ohne eine standesamtliche trauung??????...nach dem motto der pastor ist gottes gesalbten..wird schon passen ...oder wie...
oder er hat sich standesamtlich getraut..aber nicht weiter um papiere gekümmert.....wo war den sein kopf...?
Verstehe auch nicht warum wenn man Job und Frau 👩 hat, man keinen Aufenthalt beantragt.
Hab auch schon verschiedenes gelesen. Ein Paar 💑 mit Kleinkind sass auf dem Balkan fest. Die hatten sich nicht mal Geld 💵 fuer eine eventuelle Rueckreise aufgehoben. Die Botschaft hilft da nicht. Da kamen auch verrückte Vorschläge. Trampen und von dem leben was die Natur bietet. Da waere betteln schon bodenständiger.
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
"Sonne, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!"