Kann man in Deutschland wie ein Aussteiger leben?

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Megalitiker
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Kann man in Deutschland wie ein Aussteiger leben?

Beitrag von Megalitiker »

Die Frage war rhetorisch!
Die Idee hatte ich, weil ich heute den Kuhschwanz besucht habe. Das ist das Grundstück aus meinem Allmendethread.
Da ja nun betreten verboten ist, ist dort alles dichter Dschungel. Muß ein Paradies für Tiere sein.
Also, man muß eine Gemeinde finden, die genug geldgeil ist, ein großes Naturstück zu veräußern, oder vom Bauern ein Feld, das man renaturiert.
Von außen würde ich das mit einer undurchdringlichen Hecke aus Hagebutte, Brombeere und allem was sticht sichern. Kleiner Eingang muß natürlich bleiben.
Ferner braucht man eine Meldeadresse.
Und schon kann`s losgehen. Im Zelt, Blockhütte oder sonstwie. Niemand macht einem Vorschriften.
Das Finanzielle überlass ich eurer Fantasie.
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Peperoni
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Beitrag von Peperoni »

Weiß du was schlimm ist?
Dass das frei kaufen zum Aussteiger immer so teuer sein muss. :lol:

Das gibts wo anders eben vielleicht doch eher zum Sonderangebot.




Hmmm, oder man macht es so, dass nur einer gemeldet ist, und die andern steuern dann das nötigste bei. Nicht sonderlich sauber gelöst aber wer weiß.
Anderes Problem: irgendwann kommt halt doch ein neugieriger rein und es spricht sich rum, dass da Waldmenschen leben und schon hat man die Behörden, wie Zecken am Hals.
Megalitiker
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Beitrag von Megalitiker »

Ja Pep, ich sach immer: Ohne Geld leben ist in De teuer.
Meine Idee setzt da schon Vermögen voraus. Geld macht eben frei.
Letzteres glaube ich eher nicht.
Ich kenn Leute die schwarz gebaut haben. Solange dich niemand anschwärzt, geht sogar das.
Wichtig ist eben die Meldeadresse. Solange du die ganzen Zwangsgebühren bezahlst, die dir der deutsche Staat aufdrückt, kannst du auf einem Grundstück hausen wie du willst. Kann und will dir niemand nachweisen, wieviel Tage du draußen haust. Wobei ich aber ne Hütte bevorzuge.
Schwierigkeiten könnte offenes Feuer sein, aber sieht ja keiner und notfalls mauert man ne Stelle.
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Individualist
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Beitrag von Individualist »

In Pacht gibts manches Grundstück für einen Appel und ein Ei. Hat man aber nie die Sicherheit für immer...

Dies kann aber kein Vorwurf an die Gesellschaft sein. Hättest halt zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort leben müssen.

Auf meiner Insel wurde im 19. Jahrhundert alles irgend jemandem übereignet - da gibt es mehr Tore und Zäune als sonst wo auf der Welt und seitdem müssen die Hirten sehen, wo sie mit ihren Tieren bleiben.
Erfahrung macht (meistens) klüger...
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Beitrag von m0rph3us »

Schade das wir hier keine Punks im Forum haben.

Der Post hat mich eher mal wieder auf das Problem gestoßen das viele nur die Rechte haben wollen aber keine Pflichten.
Nach dem Motto das ist mein Grundstück und ich hab das recht dich rauszuschmeißen, aber Grundsteuer will ich nicht zahlen...

Warum sucht man sich nicht ne Ecke, hat kein Recht dort zu sein kann auch niemanden rausschmeißen, kann dort aber leben. Wenn es keinen stört sogar ein Leben lang.

Bsp. https://de.wikipedia.org/wiki/Hausbesetzung
Was wir in dieser Welt brauchen sind ein paar Verrückte mehr, denn seht wohin uns die Normalen gebracht haben. "George Bernard Shaw"
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Peperoni
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Beitrag von Peperoni »

Naja, es geht ja nicht darum, dass ich es unbedingt besitzen muss.
Ich möchte halt nur nicht den Dreck anderer weg machen müssen etc.
Darum gehts für mich bei Besitz.
Was machen denn Hausbesetzer außer darin zu wohnen?
Nix.
Da kann mans sich natürlich leisten so zu leben.

Da kann auch nicht ihre Lebensgrundlage zerstört werden oder das was sie geschaffen haben.
Sehr einfach, es dann so zu sehen.
silvi73
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Beitrag von silvi73 »

Peperoni hat geschrieben:Was machen denn Hausbesetzer außer darin zu wohnen?
Nix.


:lol:

mache hat mit dem parket/fußboden geheizt..es gehörte dennen ja nicht....

wo dein geld dort dein herz :!:

.
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Beitrag von m0rph3us »

Peperoni hat geschrieben:Ich möchte halt nur nicht den Dreck anderer weg machen müssen etc.
Darum gehts für mich bei Besitz.


Wenn dir der Dreck egal wäre oder andere keinen machen würden bräuchtest du auch keinen Besitz.
Oder wenn du eh nix hast kannst du genau so weiter ziehen wie die Verschmutzer.

Oder du disziplinierst die mit nem großen Holzklotz. Wer gibt denen denn das Recht ihren Müll rumligen zu lassen.
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Beitrag von Peperoni »

Ist ja richtig aber weder Nomadentum, noch andauernd Leute verprügeln, noch Müll, gehört zu den Dingen die ich im Leben vermisse. :wink:
Ich finde solche anarchistischen Dinge auch immer grenzwertig, da es im Endeffekt auch nur die Herrschaft des Starken über den Schwachen ist nur ohne Sinn, Verstand und Zweck.
Geht ja noch weiter, versuch mal in dem Milieu irgendetwas produktives zu erschaffen. Bekommst du ja gar nicht beschützt, sobald du dich umdrehst ists weg. Bei Müll mag es noch der Stock tun aber irgendwo ist man dann auch schlicht machtlos. Da kann mans halt wirklich gleich bleiben lassen und nur noch gammeln. Oder noch besser, lieber da weg bleiben, sollen die selbst zu sehen... Dafür wäre mir mein Leben echt zu schade.

Da lieber was vernünftiges starten und auf einer Ebene treffen wo jeder alles und viel von sich selbst beisteuern will und muss, das ist dann schon schwer genug.
Kommunismus ist schon utopisch genug aber das ist wirklich jenseits von aller Vernunft.

Das sind eben auch keine Leute die auf Besitz verzichten...
Da stell ich mehr eher so etwas vor, dass man sich durchbettelt oder wirklich wie die Mönche im Wald, nicht mal bettelt sondern nur das nimmt was angeboten wird.
Man wird da auch gleich den großen charakterlichen Unterschied merken, denn das ist ein himmelweiter Unterschied.
Megalitiker
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Beitrag von Megalitiker »

Ich finde solche anarchistischen Dinge auch immer grenzwertig, da es im Endeffekt auch nur die Herrschaft des Starken über den Schwachen ist nur ohne Sinn, Verstand und Zweck.

Hier muß ich mal intervenieren. Da ich auch die Anarchie als beste aller Gesellschaftsformen herbei sehne, ärgert es mich immer wenn Anarchie mit Anomie verwechselt wird. Und das ist praktisch immer!
Also was du meinst, ist die Anomie, also anomische Zustände Peperoni.
Die Anarchie würden sich wohl die meisten wünschen.
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Beitrag von Peperoni »

Ok, aber Anarchie ist dann auch nur wieder sowas das nur mit anderen Menschen funktioniert. Beispiel Müll, Abfälle (vielleicht sogar chemische) etc. ohne Herrschaft bleibt das halt liegen.
Genau wie im Beispiel oben.
Oder zertrampel einen eben den Garten etc. gibt ja keine Herrschaft, wer solls verbieten?

Ich denke mal das hängt damit zusammen, dass der Mensch eben ein soziales Tier ist. Ein Faultier lebt anarchistisch, weil es Einzelgänger und unsozial ist - weil alle davon unsozial sind. :lol:
Leider ist das wohl ein Problem, dass sich nur genetisch lösen lassen würde oder durchs Auswandern ins Nirgendwo. :lol:
Moon
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Beitrag von Moon »

der Grundgedanke der Anarchie >also der Grund-Pfeiler- ist das veränderte Bewusst-Sein (also eine GRUNDLEGENDE Bewuss-Seins-Veränderung) >NUR DARAUF kann der utopistische Begriff der Anarchie aufgebaut werden...
Dieser Begriff entstand eigentlich in der Zeit der Industriealisierung und der Zeit,wo die moderne Gesellschaft ihre gefestigten,kapitalistischen Züge annahm. Da gab es in Ascona (Schweiz/Italien-an einem Bergsee) um 1880/1900 eine kleine Gruppe von Freidenkern und Künstlern,welche sich dem Vegetarismus und dem aussteigen aus den damaligen spießbürgerlichen Normen widmete. Entgegen der damaligen bürgerlichen Mode und Gepflogenheiten ließ man sich die Haare lang wachsen,zog sich locker-fluffige Leinenkittel an und Sandalen. (Also die ersten Hippies,sozusagen, um 1900!)...Diese Bewegung verschwand dann wieder mit dem aufziehen des 1. Weltkrieges.
Der Begriff des Anarchismus wurde dann immer mehr verfremdet,DAZU kam dann zum Beispiel der "Bombenleger"-Widerstandscharakter zur Zeit des aufkommenden Militarismus/Faschismus.
Es gab dann nochmal den Anarchismus als große Bewegung inmitten der wirren des spanischen Bürgerkrieges und auch in der damaligen Sowjetunion,als das Zarenreich zerfiel und der leninsche Kommunismus(später Stalin) neue Diktatur-Formen schuf...
Interessantes Thema >aber,wie oben schon erwähnt >GRUNDVORAUSSETZUNG: Bewuss-Seins-Veränderung!Grundlegend!
Reinsch
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Beitrag von Reinsch »

Hab nie verstanden was an Anarchie nun so erstrebenswert sein soll.

Letztendlich würde sie doch nur zu einer noch perverseren Form des Kapitalismus führen. Derjenige hat das Sagen, der die meisten Ressourcen, sprich Mitstreiter und Waffen, hinter sich hat.

"Wie, du sagst das ist dein Haus und Garten? Ich habe hier ein Dutzend Söldner mit Maschienenpistolen, ich sage es gehört mir..."

Anscheinend reicht es da bei vielen im Kopf nur zu "Boah, geil, Anarchie, da kann ich ja machen was ich will..."
Dass alle Anderen das dann konsequenterweise auch können und was das dann im Endeffekt bedeutet, das ist dann schon wieder ein Gedanke zu viel.
m0rph3us
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Beitrag von m0rph3us »

In dem Moment wenn da einer kommt der ein Dutzend Söldner hinter sich ha tist er der Chef und hat sich schon eine Staatsform geschaffen (Diktatur oder Kapitalmonarchie)
Diese hat aber nur dann bestand wenn ihm die Leute folgen.
In der "totalen" Anarchie ist halt jeder gleich. Und jeder Ausbruch aus dieser ist die Schaffung einer anderen Gesellschaftsform.
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silvi73
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Beitrag von silvi73 »

eine utopie jagt hier die andere.... :arrow:


weil der mensch selbst in seiner gesamtheit ein failed construct ist


somit kann nur ein "geführtes system" funktionieren

.
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