Ich
Ich
Mein Name ist Mischa oder auch Borsti, mein Spitzname den ich bei den Pfadfindern bekommen habe (welcher aber auch nach meiner aktiven Zeit immer wieder Verwendung fand) und bin Baujahr 85.
Warum bin ich hier, was zieht mich in Richtung Aussteigerleben? (Ich schreibe extra "Richtung", da es ja doch sehr von der Definition abhängig ist)
Ich war noch nie abgeneigt etwas zu lernen. Mit fünf wollte ich unbedingt schon lesen können nachdem ich einen kleinen Teil des Films "Die unendliche Geschichte" bei einem Freund gesehen hatte. Einen Fernseher gab es bei uns nicht aber Mutter sagte "Es gibt das auch als Buch". Wie lange es genau gedauert hat bis ich das Buch gut lesen konnte weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall vor der Einschulung.
Auch in der Grundschule war ich mit Eifer dabei. Wie super das doch war beim Kiosk nicht mehr einfach nur Geld abzugeben und irgendwas zurück zu bekommen sonder nachzuvollziehen was da gerade passiert ist.
Meine Probleme fingen auf dem Gymnasium an. Es ging mehr und mehr darum einfach nur stur Stoff auswendig zu lernen. Das hätte sicherlich funktioniert aber akzeptieren konnte ich es nicht, mir fehlte dazu der Ehrgeiz. Ich tat so viel wie nötig (also keine Hausaufgaben) und im Unterricht war ich meist gelangweilt und nicht aufnahmebereit. Dann kam die zweite Fremdsprache, Französisch oder Latein, suuuper Auswahl...Spanisch wollte ich lernen was es auch später wenn man möchte als dritte Fremdsprache zu wählen gab. Die Anfrage beim Direktor ob ich denn nicht statt Französisch jetzt einfach in einen Spanischkurs der höheren Klassen gehen könne, der passenderweise Nachmittags stattfand, wurde abgelehnt.
Wenn ich nicht jetzt schon alles als fragwürdig empfand dann spätestens beim Thema ""Gedichtinterpretation"". Da schreibt man was man wirklich beim Lesen eines Gedichts denkt und empfindet und bekommt eine 6 und neben dem Text steht einfach "Nein!".
Nun war ich vollends auf Kriegsfuß mit Lehrern und Bildungssystem blieb wegen einer 6 in Französisch sitzen und erhielt nach ein wenig mehr Fleiß im Wiederholungsjahr meinen Hauptschulabschluss Klasse 9.
Ich wollte nur noch weg von der allgemeinen Schule machte ein paar Praktika und entschied mich für den Garten- und Landschaftsbau. Zu meiner Enttäuschung war die Berufsschule nicht wirklich anders. Zuviel drumherum was nur noch ansatzweise (wenn überhaupt) Etwas mit der praktischen Arbeit zu hatte. Ich konnte aber damit leben. Womit ich leider nicht leben konnte war der Chef, welcher wirklich ein cholerisches Arschloch war und mich auch noch sehr oft dazu einsetzte seine vermieteten Wohnungen zu renovieren. Ich verlor nach und nach an Kraft, hatte Mühe mich aus dem Bett zu quälen -meist auf den allerletzten Drücker- und kam somit öfter mal ein wenig zu spät (max.10min) was aber natürlich ausreichend war um nun bei jeder Kleinigkeit vom Chef eins auf den Deckel zu bekommen. Der Gipfel war erreicht als ich eines Tages bei ihm im Büro saß -es ging um einen Unfall welchen ich mit einem Firmenfahrzeug hatte- er schreiend vor mir stand, mir vorwarf das es Absicht gewesen sei, ich solle den Schaden bezahlen und er würde mir kündigen.
Es ging soweit, dass er anfing mich zu schubsen als ich gehen wollte, nachdem ich ihm gesagt hatte ich würde mir einen anderen Lehrplatz suchen, danach eine Kündigung in gegenseitigem Einvernehmen unterschreiben und für den Schaden gibt es die Versicherung.
Ich fand eine neue Lehrstelle und nach einem Gerichtstermin war auch das mit dem Unfall geklärt und ich bekam meinen ausstehenden Lohn, welchen er deswegen einbehalten hatte.
Die neue Firma war zwar um Längen besser aber ich fand mich nicht mehr wirklich in der Arbeitswelt zurecht. Das aus dem Bett quälen hörte nicht auf mir ging mehr und mehr Kraft verloren bis ich die Ausbildung dann abbrach.
Es folgte der Zivildienst und ich war wieder bei der Sache. Essen auf Rädern, Gartenarbeit in Kindergärten und Fliesenlegen (hier dann doch was positives aus den Renovierungen während der Lehre) in diversen Einrichtungen der AWO. Meine Arbeit, Engagement und meine Anregungen wurden geschätzt. Schöne 9 Monate. Außerdem zog ich mit meiner Freundin zusammen.
Da war man nun zu zweit und irgendwie muss man das ja alles bezahlen. Meine Freundin war noch mit dem Abitur beschäftigt. Ich suchte mir einen Job als Kurierfahrer. Zwölf Stunden unterwegs von Mittags vier bis Morgens vier. Eine 60ig Stunden Woche um mit knapp 800 Euro nach Hause zu kommen. Ich hielt die Sache durch, 2 Jahre lang, da ich diese Arbeit wirklich mochte. Aber das Privatleben blieb auf der Strecke. Freundin sah man nur am WE und es kriselte.
Ich beschloss einen neuen Versuch mit der Schule. Erstes Ziel: Mittlere Reife mit Qualifikation. Die Anmeldung war gemacht im folgenden Jahr sollte es losgehen. Leider war das war die Aussicht auf mehr gemeinsame Zeit wohl nicht genug und meine Freundin trennte sich von mir.
In der Schule konnte ich mich im Gegensatz zu früher zwar besser mit dem für mich unnützen Stoff abfinden, wirklich gelernt habe ich aber nie. Von den Noten her reichte kurzes anschauen vor den Klausuren um zum Halbjahr ein recht ordentliches Zeugnis zu bekommen (2,1,2,3,1,2,4).
Doch dann oh wehe das zweite Halbjahr....Deutsch...Gedichtinterpretation...Kriegsfuß...von 2 auf 4.
Außerdem war klar das ein Gedicht eine von zwei Wahlmöglichkeiten bei der Abschlussprüfung sein wird. Die zweite Möglichkeit war die Erörterung, welche ich wählte. Was soll ich sagen...wurde eine 5. Ich bin bis heute davon überzeugt dass die Aufgabenstellung von unsere Lehrerin bewusst schwer verständlich gestellt wurde. Von allen Schülern, welche Deutsch gewählt hatten bekam nur einer keine 5. Ich hatte die verzwickte Aufgabenstellung zwar durchschaut aber es war dann doch zu spät um noch genügend zu ändern. Klar war es nicht unmöglich, einer hatte es ja geschafft, aber das Endresultat war, ich bekam insgesamt eine 5 und das bedeutete keine Qualifikation. Alles aus einer Laune heraus und weil ich mit einem Thema einfach nicht klarkomme. Der Rest der Noten blieb, bis auf eine Verbesserung der 4 auf 3, gleich.
Im Endeffekt hatte ich fast den selben Abschluss wie zuvor nur die Noten sahen hübscher aus, ich war also offiziell klüger...
Es folgten weitere 8 Monate als Kurierfahrer, zu besseren zeitlichen Konditionen aber 4,50 die Stunde. Ich wusste einfach nicht wohin.
Als ich dann Kündigte war der Plan eine Kombi aus Schulischer Ausbildung zum informationstechnischen Assistenten und dem Fachabitur in Informatik. Nicht aus wirklicher Überzeugung aber mit einfacher ehrlicher Arbeit ließ sich wohl nicht genügend Geld verdienen.
Stattdessen tat ich nichts. Wirklich nichts. Ich meldete mich nicht Arbeitslos, ich gammelte nur noch zuhause vor mich hin, verlor nach und nach Freunde, distanzierte mich von der Familie, sammelte Schulden, das volle Programm einer starken Depression. Mir war echt alles egal.
Nach knapp einem Jahr ohne Kontakt war es meinem Vater nicht mehr geheuer und besuchte mich, d.h. er stand Hämmernd vor meiner Tür bis ich endlich aufmachte. Er half mir wieder auf die Beine zu kommen Bezahlte dringende Schulden (Strom,KK), welche ich bei ihm abarbeitete.
Nun wurde der Plan Schule erneut in Angriff genommen.
Es war eine Qual! Die Klasse bestand aus Kindern, nur 2 Leute waren über 18 der Rest zwischen 15 und 18. Es war wie früher auf dem Gymnasium. laut, voll, die meisten Geistig noch im Kindergarten und zu allem Überfluss kamen die selben Themen zum dritten mal. Es ging nicht lange gut. Kraft und Motivation waren kaum vorhanden und ich rutschte schnell in dieselbe depressive Stimmung wie zuvor was zu längerem unentschuldigten fehlen führte und schließlich zum Rausschmiss.
Immerhin hatte ich es geschafft mich nach 4 Monaten Arbeitslos zu melden und ging nicht wieder vollends unter. 300€ Wurden mir jedoch Fälschlicherweise abgezogen womit mir also noch 100€ für Strom Lebensmittel und sonstiges zur Verfügung Standen.
1 1/2 Jahre mit schweren depressiven Phasen habe ich es geschafft damit auszukommen, was nicht zuletzt an neuen Bekanntschaften lag, denen ich bis heute zutiefst dankbar für diese aufmunternde Zeit bin.
Ich brachte mich ein wo Not am Mann war. Mir war egal für wie viel oder was ich half. Ich kam so zurecht und hatte zeit über vieles nachzudenken und mich selbst zu reflektieren.
Zu guter Letzt konnte ich bei einem Freund, der ein paar mal für zwei bis drei Wochen verreisen musste, ein ganzes Jahr leben (meine Wohnung hatte ich noch). Ich arbeitete im Garten und hielt sonst das Haus in Schuss ging mit den Hunden spazieren und hatte so wieder ein ganz neues Lebensgefühl. Ich war das erste mal seit meiner frühen Kindheit in der Lage ohne Wecker jeden Tag um ca. 8 zu erwachen und ohne Quälereien aus dem Bett zu kommen.
Das ist nun 3 Monate her und hier bin ich. Hallo!
Soweit mein Lebenslauf.
Es gibt noch mehr zu sagen aber die Geschäfte machen gleich zu und ich habe meinem Nachbarn versprochen noch etwas für ihn zu besorgen.
Warum bin ich hier, was zieht mich in Richtung Aussteigerleben? (Ich schreibe extra "Richtung", da es ja doch sehr von der Definition abhängig ist)
Ich war noch nie abgeneigt etwas zu lernen. Mit fünf wollte ich unbedingt schon lesen können nachdem ich einen kleinen Teil des Films "Die unendliche Geschichte" bei einem Freund gesehen hatte. Einen Fernseher gab es bei uns nicht aber Mutter sagte "Es gibt das auch als Buch". Wie lange es genau gedauert hat bis ich das Buch gut lesen konnte weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall vor der Einschulung.
Auch in der Grundschule war ich mit Eifer dabei. Wie super das doch war beim Kiosk nicht mehr einfach nur Geld abzugeben und irgendwas zurück zu bekommen sonder nachzuvollziehen was da gerade passiert ist.
Meine Probleme fingen auf dem Gymnasium an. Es ging mehr und mehr darum einfach nur stur Stoff auswendig zu lernen. Das hätte sicherlich funktioniert aber akzeptieren konnte ich es nicht, mir fehlte dazu der Ehrgeiz. Ich tat so viel wie nötig (also keine Hausaufgaben) und im Unterricht war ich meist gelangweilt und nicht aufnahmebereit. Dann kam die zweite Fremdsprache, Französisch oder Latein, suuuper Auswahl...Spanisch wollte ich lernen was es auch später wenn man möchte als dritte Fremdsprache zu wählen gab. Die Anfrage beim Direktor ob ich denn nicht statt Französisch jetzt einfach in einen Spanischkurs der höheren Klassen gehen könne, der passenderweise Nachmittags stattfand, wurde abgelehnt.
Wenn ich nicht jetzt schon alles als fragwürdig empfand dann spätestens beim Thema ""Gedichtinterpretation"". Da schreibt man was man wirklich beim Lesen eines Gedichts denkt und empfindet und bekommt eine 6 und neben dem Text steht einfach "Nein!".
Nun war ich vollends auf Kriegsfuß mit Lehrern und Bildungssystem blieb wegen einer 6 in Französisch sitzen und erhielt nach ein wenig mehr Fleiß im Wiederholungsjahr meinen Hauptschulabschluss Klasse 9.
Ich wollte nur noch weg von der allgemeinen Schule machte ein paar Praktika und entschied mich für den Garten- und Landschaftsbau. Zu meiner Enttäuschung war die Berufsschule nicht wirklich anders. Zuviel drumherum was nur noch ansatzweise (wenn überhaupt) Etwas mit der praktischen Arbeit zu hatte. Ich konnte aber damit leben. Womit ich leider nicht leben konnte war der Chef, welcher wirklich ein cholerisches Arschloch war und mich auch noch sehr oft dazu einsetzte seine vermieteten Wohnungen zu renovieren. Ich verlor nach und nach an Kraft, hatte Mühe mich aus dem Bett zu quälen -meist auf den allerletzten Drücker- und kam somit öfter mal ein wenig zu spät (max.10min) was aber natürlich ausreichend war um nun bei jeder Kleinigkeit vom Chef eins auf den Deckel zu bekommen. Der Gipfel war erreicht als ich eines Tages bei ihm im Büro saß -es ging um einen Unfall welchen ich mit einem Firmenfahrzeug hatte- er schreiend vor mir stand, mir vorwarf das es Absicht gewesen sei, ich solle den Schaden bezahlen und er würde mir kündigen.
Es ging soweit, dass er anfing mich zu schubsen als ich gehen wollte, nachdem ich ihm gesagt hatte ich würde mir einen anderen Lehrplatz suchen, danach eine Kündigung in gegenseitigem Einvernehmen unterschreiben und für den Schaden gibt es die Versicherung.
Ich fand eine neue Lehrstelle und nach einem Gerichtstermin war auch das mit dem Unfall geklärt und ich bekam meinen ausstehenden Lohn, welchen er deswegen einbehalten hatte.
Die neue Firma war zwar um Längen besser aber ich fand mich nicht mehr wirklich in der Arbeitswelt zurecht. Das aus dem Bett quälen hörte nicht auf mir ging mehr und mehr Kraft verloren bis ich die Ausbildung dann abbrach.
Es folgte der Zivildienst und ich war wieder bei der Sache. Essen auf Rädern, Gartenarbeit in Kindergärten und Fliesenlegen (hier dann doch was positives aus den Renovierungen während der Lehre) in diversen Einrichtungen der AWO. Meine Arbeit, Engagement und meine Anregungen wurden geschätzt. Schöne 9 Monate. Außerdem zog ich mit meiner Freundin zusammen.
Da war man nun zu zweit und irgendwie muss man das ja alles bezahlen. Meine Freundin war noch mit dem Abitur beschäftigt. Ich suchte mir einen Job als Kurierfahrer. Zwölf Stunden unterwegs von Mittags vier bis Morgens vier. Eine 60ig Stunden Woche um mit knapp 800 Euro nach Hause zu kommen. Ich hielt die Sache durch, 2 Jahre lang, da ich diese Arbeit wirklich mochte. Aber das Privatleben blieb auf der Strecke. Freundin sah man nur am WE und es kriselte.
Ich beschloss einen neuen Versuch mit der Schule. Erstes Ziel: Mittlere Reife mit Qualifikation. Die Anmeldung war gemacht im folgenden Jahr sollte es losgehen. Leider war das war die Aussicht auf mehr gemeinsame Zeit wohl nicht genug und meine Freundin trennte sich von mir.
In der Schule konnte ich mich im Gegensatz zu früher zwar besser mit dem für mich unnützen Stoff abfinden, wirklich gelernt habe ich aber nie. Von den Noten her reichte kurzes anschauen vor den Klausuren um zum Halbjahr ein recht ordentliches Zeugnis zu bekommen (2,1,2,3,1,2,4).
Doch dann oh wehe das zweite Halbjahr....Deutsch...Gedichtinterpretation...Kriegsfuß...von 2 auf 4.
Außerdem war klar das ein Gedicht eine von zwei Wahlmöglichkeiten bei der Abschlussprüfung sein wird. Die zweite Möglichkeit war die Erörterung, welche ich wählte. Was soll ich sagen...wurde eine 5. Ich bin bis heute davon überzeugt dass die Aufgabenstellung von unsere Lehrerin bewusst schwer verständlich gestellt wurde. Von allen Schülern, welche Deutsch gewählt hatten bekam nur einer keine 5. Ich hatte die verzwickte Aufgabenstellung zwar durchschaut aber es war dann doch zu spät um noch genügend zu ändern. Klar war es nicht unmöglich, einer hatte es ja geschafft, aber das Endresultat war, ich bekam insgesamt eine 5 und das bedeutete keine Qualifikation. Alles aus einer Laune heraus und weil ich mit einem Thema einfach nicht klarkomme. Der Rest der Noten blieb, bis auf eine Verbesserung der 4 auf 3, gleich.
Im Endeffekt hatte ich fast den selben Abschluss wie zuvor nur die Noten sahen hübscher aus, ich war also offiziell klüger...
Es folgten weitere 8 Monate als Kurierfahrer, zu besseren zeitlichen Konditionen aber 4,50 die Stunde. Ich wusste einfach nicht wohin.
Als ich dann Kündigte war der Plan eine Kombi aus Schulischer Ausbildung zum informationstechnischen Assistenten und dem Fachabitur in Informatik. Nicht aus wirklicher Überzeugung aber mit einfacher ehrlicher Arbeit ließ sich wohl nicht genügend Geld verdienen.
Stattdessen tat ich nichts. Wirklich nichts. Ich meldete mich nicht Arbeitslos, ich gammelte nur noch zuhause vor mich hin, verlor nach und nach Freunde, distanzierte mich von der Familie, sammelte Schulden, das volle Programm einer starken Depression. Mir war echt alles egal.
Nach knapp einem Jahr ohne Kontakt war es meinem Vater nicht mehr geheuer und besuchte mich, d.h. er stand Hämmernd vor meiner Tür bis ich endlich aufmachte. Er half mir wieder auf die Beine zu kommen Bezahlte dringende Schulden (Strom,KK), welche ich bei ihm abarbeitete.
Nun wurde der Plan Schule erneut in Angriff genommen.
Es war eine Qual! Die Klasse bestand aus Kindern, nur 2 Leute waren über 18 der Rest zwischen 15 und 18. Es war wie früher auf dem Gymnasium. laut, voll, die meisten Geistig noch im Kindergarten und zu allem Überfluss kamen die selben Themen zum dritten mal. Es ging nicht lange gut. Kraft und Motivation waren kaum vorhanden und ich rutschte schnell in dieselbe depressive Stimmung wie zuvor was zu längerem unentschuldigten fehlen führte und schließlich zum Rausschmiss.
Immerhin hatte ich es geschafft mich nach 4 Monaten Arbeitslos zu melden und ging nicht wieder vollends unter. 300€ Wurden mir jedoch Fälschlicherweise abgezogen womit mir also noch 100€ für Strom Lebensmittel und sonstiges zur Verfügung Standen.
1 1/2 Jahre mit schweren depressiven Phasen habe ich es geschafft damit auszukommen, was nicht zuletzt an neuen Bekanntschaften lag, denen ich bis heute zutiefst dankbar für diese aufmunternde Zeit bin.
Ich brachte mich ein wo Not am Mann war. Mir war egal für wie viel oder was ich half. Ich kam so zurecht und hatte zeit über vieles nachzudenken und mich selbst zu reflektieren.
Zu guter Letzt konnte ich bei einem Freund, der ein paar mal für zwei bis drei Wochen verreisen musste, ein ganzes Jahr leben (meine Wohnung hatte ich noch). Ich arbeitete im Garten und hielt sonst das Haus in Schuss ging mit den Hunden spazieren und hatte so wieder ein ganz neues Lebensgefühl. Ich war das erste mal seit meiner frühen Kindheit in der Lage ohne Wecker jeden Tag um ca. 8 zu erwachen und ohne Quälereien aus dem Bett zu kommen.
Das ist nun 3 Monate her und hier bin ich. Hallo!
Soweit mein Lebenslauf.
Es gibt noch mehr zu sagen aber die Geschäfte machen gleich zu und ich habe meinem Nachbarn versprochen noch etwas für ihn zu besorgen.
Re: Ich
jsp hat geschrieben: Ich war das erste mal seit meiner frühen Kindheit in der Lage ohne Wecker jeden Tag um ca. 8 zu erwachen und ohne Quälereien aus dem Bett zu kommen.
du musst eben etwas finden, was dir einigermaßen spaß macht und du dich nicht all zu stark zeitlichen vorgaben unterwerfen musst.
.
Nature Doesn't Need People!
Mit dem Bewusstwerden der eigenen Sterblichkeit steigt die Wertschätzung der eigenen Lebenszeit.
http://schwarwel-karikatur.com/wp-conte ... warwel.jpg
Mit dem Bewusstwerden der eigenen Sterblichkeit steigt die Wertschätzung der eigenen Lebenszeit.
http://schwarwel-karikatur.com/wp-conte ... warwel.jpg
Nein, man ist nicht falsch und schon gar nicht minderwertig wenn man nicht systemkonform funktioniert und es betrifft auch immer mehr Menschen m.M.n., die Probleme haben in der heutigen Zeit.
Das sehe ich genauso.
Es ist ja nicht gerade ein Zeichen von Gesundheit perfekt an ein krankes System angepasst zu sein.
peace
Das sehe ich genauso.
Es ist ja nicht gerade ein Zeichen von Gesundheit perfekt an ein krankes System angepasst zu sein.
peace
ALLES wird gut !
@jsp
Hi.
die Parallelen sind ja schon fast erschreckend
Ich bin auch 85er-Baujahr und war jahrelang bei den Pfadfindern.
Das hat uns wohl geprägt.
Ich bin von der 9. Klasse aufs Internat gekommen,weil sich meine Eltern getrennt haben und ich monatelang nicht mehr in die Schule gegangen bin.
Super Idee!
Als Naturkind zwischen lauter verwöhnten Kids aus der Großstadt,deren Eltern Kohle hatten bis zum abwinken,aber keine Liebe...
Zivildienst hab ich später auch gemacht,in der Lebenshilfe.
Das war eine der schönsten Zeiten in meinem "Berufsleben".
Danach hab ich als Tischler gearbeitet.etc.
Seit mitte 2006 bin ich "unterwegs".
Hab fast alles gesehen.

die Parallelen sind ja schon fast erschreckend
Ich bin auch 85er-Baujahr und war jahrelang bei den Pfadfindern.
Das hat uns wohl geprägt.
Ich bin von der 9. Klasse aufs Internat gekommen,weil sich meine Eltern getrennt haben und ich monatelang nicht mehr in die Schule gegangen bin.
Super Idee!
Als Naturkind zwischen lauter verwöhnten Kids aus der Großstadt,deren Eltern Kohle hatten bis zum abwinken,aber keine Liebe...
Zivildienst hab ich später auch gemacht,in der Lebenshilfe.
Das war eine der schönsten Zeiten in meinem "Berufsleben".
Danach hab ich als Tischler gearbeitet.etc.
Seit mitte 2006 bin ich "unterwegs".
Hab fast alles gesehen.

ALLES wird gut !
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- Träumer
- Beiträge: 10
- Registriert: So 19. Apr 2015, 00:01
uha klingt ja fast erschreckend aehnlich wie mein Lebenslauf :O
zumindesten freut es mich, der auch mit schweren Depressionen seit 4Jahren rumrennt, zu hoeren das du es geschafft hast mit dieser Krankheit umzugehen. Auch wenn die Wintermonate sicherlich immer noch hart sind. (so ist es zumindestens bei mir)
Ich stehe mit dem Bildungssystem auch auf einem heftigem Kriegsfuss^^
zumindesten freut es mich, der auch mit schweren Depressionen seit 4Jahren rumrennt, zu hoeren das du es geschafft hast mit dieser Krankheit umzugehen. Auch wenn die Wintermonate sicherlich immer noch hart sind. (so ist es zumindestens bei mir)
Ich stehe mit dem Bildungssystem auch auf einem heftigem Kriegsfuss^^
Warum sollte man weglaufen, wenn man auch auf etwas hinlaufen kann.
@Jana: Ich versuche grundsätzlich offen und ehrlich zu sein. Ich finde es immer furchtbar wenn zwei Menschen ein Problem haben und dann zuerst mit anderen darüber reden bzw. oft geht das ganze dann in Richtung lästern, anstatt das was einen stört direkt anzusprechen. Oft gehen Beziehungen, welcher Art auch immer, so schon wegen einer Kleinigkeit oder noch schlimmer wegen eines Missverständnisses in die Brüche.
Systemkonform zu funktionieren schaffe ich einfach nicht und wie du schreibst nein, es ist nicht falsch. Ich habe mir das oft zum Vorwurf gemacht aber ich bin so wie ich bin und das ist gut so.
Ich habe viel zu geben wenn man den/die richtige/n Person/en findet.
@Matrox Ja, von der Pfadfinderzeit wurde ich stark geprägt. Man lernt halt mit einer Gruppe in der "Wildnis" zu "überleben". Klar es wäre bei uns keiner gestorben und man war auch nicht immer am A... der Welt aber wenn keiner Feuerholz macht keiner Wasser holt o.ä. kommt man nicht weiter. Man zieht also an einem Strang und lernt so ein großartiges Gemeinschaftsgefühl kennen.
Viel gesehen von anderen Ländern habe ich so natürlich auch und zwar ausschließlich abseits vom allgemeinen Tourismus, meist etwas ab vom Schuss in der Natur ohne Schnickschnack. Man hatte so viel Spaß ohne teures Spielzeug oder Fernseher.
Ja, wahrlich die schönsten Zeiten meines Lebens.
Was bedeutet "unterwegs", wenn ich fragen darf?
@anarchokaktus Das Umgehen fällt mir nicht immer leicht und es klappt auch oft nicht. Wie du sagst, der Winter ist ein Problem. Da gibt es einfach Tage da komm ich nicht aus dem Bett und alles fühlt sich so sinnlos an.
Umso dankbarer bin ich z.Z. für das super Wetter. Habe das Wochenende und gestern genutzt um raus zu kommen und war mit meinem Nachbarn Angeln, zwar ohne Erfolg aber es gibt einfach enorme Kraft wenn man mal wieder dazu kommt etwas zu genießen.
Systemkonform zu funktionieren schaffe ich einfach nicht und wie du schreibst nein, es ist nicht falsch. Ich habe mir das oft zum Vorwurf gemacht aber ich bin so wie ich bin und das ist gut so.
Ich habe viel zu geben wenn man den/die richtige/n Person/en findet.
@Matrox Ja, von der Pfadfinderzeit wurde ich stark geprägt. Man lernt halt mit einer Gruppe in der "Wildnis" zu "überleben". Klar es wäre bei uns keiner gestorben und man war auch nicht immer am A... der Welt aber wenn keiner Feuerholz macht keiner Wasser holt o.ä. kommt man nicht weiter. Man zieht also an einem Strang und lernt so ein großartiges Gemeinschaftsgefühl kennen.
Viel gesehen von anderen Ländern habe ich so natürlich auch und zwar ausschließlich abseits vom allgemeinen Tourismus, meist etwas ab vom Schuss in der Natur ohne Schnickschnack. Man hatte so viel Spaß ohne teures Spielzeug oder Fernseher.
Ja, wahrlich die schönsten Zeiten meines Lebens.
Was bedeutet "unterwegs", wenn ich fragen darf?
@anarchokaktus Das Umgehen fällt mir nicht immer leicht und es klappt auch oft nicht. Wie du sagst, der Winter ist ein Problem. Da gibt es einfach Tage da komm ich nicht aus dem Bett und alles fühlt sich so sinnlos an.
Umso dankbarer bin ich z.Z. für das super Wetter. Habe das Wochenende und gestern genutzt um raus zu kommen und war mit meinem Nachbarn Angeln, zwar ohne Erfolg aber es gibt einfach enorme Kraft wenn man mal wieder dazu kommt etwas zu genießen.
Hi Borsti
Mit "unterwegs" meine ich ,dass ich seit 9 Jahren im Schnitt nach 3 Monaten
weiterreise.
Die Stationen sind manchmal schön und manchmal echt hart.
Auf ein paar Sätze kann man das nicht zusammenfassen.
Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht,dass dir die Antwort weiterhelfen würde.
Jeder geht seinen eigenen Weg.
So einen Verrückten ,wie mich hab ich bis jetzt nicht getroffen!
Aber das sagt wahrscheinlich jeder "aussteiger".
Als erstes steigt "man" innerlich aus und ab dann ist eh alles vorbei
Die ganzen gesellschaftlichen Normen interessieren einen einfach nicht mehr.
"Man" sucht nach Erfüllung,Erleuchtung oder so einem Blödsinn.
Aber vielleicht wäre das in nem Non-Dualismus-Forum besser zu verstehen?
Äh,was war noch ma des Thema?
Jetzt bin ich aber geschickt ausgewichen.Ich könnte glatt Politiker werden
Hihi
weiterreise.
Die Stationen sind manchmal schön und manchmal echt hart.
Auf ein paar Sätze kann man das nicht zusammenfassen.
Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht,dass dir die Antwort weiterhelfen würde.
Jeder geht seinen eigenen Weg.
So einen Verrückten ,wie mich hab ich bis jetzt nicht getroffen!
Aber das sagt wahrscheinlich jeder "aussteiger".

Als erstes steigt "man" innerlich aus und ab dann ist eh alles vorbei

Die ganzen gesellschaftlichen Normen interessieren einen einfach nicht mehr.
"Man" sucht nach Erfüllung,Erleuchtung oder so einem Blödsinn.
Aber vielleicht wäre das in nem Non-Dualismus-Forum besser zu verstehen?

Äh,was war noch ma des Thema?
Jetzt bin ich aber geschickt ausgewichen.Ich könnte glatt Politiker werden

Hihi
ALLES wird gut !
Re: Ich
Hi Mischa,
hat Spaß gemacht deinen Beitrag zu lesen.
Ich selbst habe mehrere Ausbildungen absolviert + einige Weiterbildungen getätigt. Aber glücklich bin ich damit auch damit nicht geworden (ich sitze jetzt zur Belohnung dafür in einem sterilen Büro und werde von morgens bis abends mit irgendwelche emails zugeschüttet, von irgendwelche Personen die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe oder sehen werde). Das habe ich mir damals auch anderst vorgestellt. Die heutige Arbeitswelt macht kaum Spaß und ich kann dich gut verstehen.
Mach doch einfach mal einen Trip durch die Welt (Couchsurfing / Housekeeper) im Ausland, oft stoßt man da wieder auf neue Ideen....
Ich selbst werde hier bald die Zelte abschlagen...
hat Spaß gemacht deinen Beitrag zu lesen.
Ich selbst habe mehrere Ausbildungen absolviert + einige Weiterbildungen getätigt. Aber glücklich bin ich damit auch damit nicht geworden (ich sitze jetzt zur Belohnung dafür in einem sterilen Büro und werde von morgens bis abends mit irgendwelche emails zugeschüttet, von irgendwelche Personen die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe oder sehen werde). Das habe ich mir damals auch anderst vorgestellt. Die heutige Arbeitswelt macht kaum Spaß und ich kann dich gut verstehen.
Mach doch einfach mal einen Trip durch die Welt (Couchsurfing / Housekeeper) im Ausland, oft stoßt man da wieder auf neue Ideen....
Ich selbst werde hier bald die Zelte abschlagen...
@Matrox: Das soll mir als Antwort dann genügen
@Jana: Es war sehr vereinfacht/allgemein ausgedrückt. Klar, wenn man immer sofort die Klappe aufreißt stößt man damit Menschen oft vor den Kopf.
Wenn man aber lange und zu vielen Kleinigkeiten nichts sagt entsteht daraus ein großes Problem.
Es ist schon schwer genug sich selber zu ändern bzw. an sich zu arbeiten, mehr als anderen einen Anstoß zu geben oder ihnen zur Seite zu stehen halte auch ich daher für verschwendete Müh.
Mit den schulischen Erfahrungen halte ich mich nicht mehr auf. Wie du schreibst:""Wie war ich in der Schule" muss also nicht viel heissen,[..]",
ist genau das, was mich am Bildungssystem immer am meisten gestört hat und wenn mich jemand fragt auch immer noch stört, aber es ist für mich vorbei und es gilt nun andere Wege zu finden.
Es sind gute Ratschläge die du gibst und zeugen von Lebenserfahrung. Einen großen Teil davon habe ich schon umgesetzt. Selbstakzeptanz, Stärken und Schwächen erkennen, sich ein gutes Umfeld suchen anstatt sich in eins hinein zu quetschen und hey ich spiele Gitarre
.
Zu einem deiner Sätze :"[...]hier ist der Aussteiger/Ausgestiegene wirklich in einer m.E. top Position, wenn er sich so frei gemacht hat, einfach NEIN sagen zu können." fällt mir gerade noch ein Zitat ein:
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will."
Lieben Dank für die Energie, sie hat mir schon ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert!
@Nolimit: Freut mich wenn ich Spaß bringen kann
Dein Vorschlag ist der Weg den ich gehen Möchte. Ich hatte so etwas früher nie in Betracht gezogen, da es mir nicht Zielstrebig erschien aber mit diesen Gedanken habe ich gebrochen.
Der Weg ist das Ziel wie es so schön heißt, mag er auch oft steinig sein.
In diesem Sinne, liebe Grüße,
Mischa

@Jana: Es war sehr vereinfacht/allgemein ausgedrückt. Klar, wenn man immer sofort die Klappe aufreißt stößt man damit Menschen oft vor den Kopf.
Wenn man aber lange und zu vielen Kleinigkeiten nichts sagt entsteht daraus ein großes Problem.
Es ist schon schwer genug sich selber zu ändern bzw. an sich zu arbeiten, mehr als anderen einen Anstoß zu geben oder ihnen zur Seite zu stehen halte auch ich daher für verschwendete Müh.
Mit den schulischen Erfahrungen halte ich mich nicht mehr auf. Wie du schreibst:""Wie war ich in der Schule" muss also nicht viel heissen,[..]",
ist genau das, was mich am Bildungssystem immer am meisten gestört hat und wenn mich jemand fragt auch immer noch stört, aber es ist für mich vorbei und es gilt nun andere Wege zu finden.
Es sind gute Ratschläge die du gibst und zeugen von Lebenserfahrung. Einen großen Teil davon habe ich schon umgesetzt. Selbstakzeptanz, Stärken und Schwächen erkennen, sich ein gutes Umfeld suchen anstatt sich in eins hinein zu quetschen und hey ich spiele Gitarre

Zu einem deiner Sätze :"[...]hier ist der Aussteiger/Ausgestiegene wirklich in einer m.E. top Position, wenn er sich so frei gemacht hat, einfach NEIN sagen zu können." fällt mir gerade noch ein Zitat ein:
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will."
Lieben Dank für die Energie, sie hat mir schon ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert!
@Nolimit: Freut mich wenn ich Spaß bringen kann

Dein Vorschlag ist der Weg den ich gehen Möchte. Ich hatte so etwas früher nie in Betracht gezogen, da es mir nicht Zielstrebig erschien aber mit diesen Gedanken habe ich gebrochen.
Der Weg ist das Ziel wie es so schön heißt, mag er auch oft steinig sein.
In diesem Sinne, liebe Grüße,
Mischa