Ein schöner Bericht

Das Thema "Aussteigen" in der medialen Welt.
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FranH84
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Ein schöner Bericht

Beitrag von FranH84 »

Ein erfrischender Bericht über einen Menschen und seinen alternativen Weg - Hut ab!

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 42518.html

Was haltet Ihr davon?
yeti
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Beitrag von yeti »

Sehe gewisse Ähnlichkeiten mit meinem Lebensstil. Miete und Krankenversicherung kann ich aber nicht mehr zahlen. Ist wie ein Klotz am Bein. In meinem Leben war ich bereits etwa 13 Jahre ohne Meldeadresse. Den einen oder anderen Trick lernt man da.

Was mich bedrückt, ist, daß ich gern ne Wohnung und ne Stelle hätte, aber diese Gesellschaft will mich nicht, ok, aber daß man dann die Ausgegrenzten in ne Klapse sperrt, damit man sie nicht ansehen muss, dieses Verhalten meiner Landsleute beschämt mich zutiefst und lenkt meine Energie in Richtung eines Anarchismus, der nicht nur den Rechtsstaat völlig negiert, sondern auch besagte Landsleute bzw. deren Legitimität / Daseinsberechtigung. Das mag hart klingen, und selbstherrlich, aber eigentlich ist es die Gesellschaft, die hart und selbstherrlich ist. Ich bin nur ein Philosoph, der zusieht, und nach moralischen Aspekten urteilt..

Sorry wegen den ganzen Fremdworten, sollte nicht wichtigtuerisch sein.
wampir63
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Beitrag von wampir63 »

Solche Berichte zeigen, daß wir nicht alleine sind, mit unserer ablehnenden Haltung gegenüber dem "System" und das es möglich ist, alternative Wege zu gehen und trotz oder besser gerade wegen des Verzichts, ein glücklicheres, weil selbstbestimmtes Leben zu führen.

Es ist bitter, wenn ich mir so die ganzen Informationen durch den Kopf gehn lasse und dabei meine eigene Situation betrachte und so manche Ähnlichkeiten sehe.

Das positive dabei ist, daß sich für mich immer klarer abzeichnet, wie mein zukünftiges Leben aussehen soll und wird.
Aus den vielen Meinungen, Berichten und Informationen ziehe ich etwas für mich heraus und das intensive Beschäftigen mit den verschiedenen Überlebensstrategien und Methoden, erweitert meinen Horizont und zeigt mir, daß es doch nicht so ausweglos aussieht.

Wie und wo es letztendlich enden wird bzw. weiter geht, ist noch offen, aber es wird weiter gehn. Das zählt für mich!

Die Frustration über Umstände und Gegebenheiten wird dadurch zwar nicht unbedingt weniger, aber sie wird erträglicher, weil ich ihr nicht mehr so viel Raum gebe und meine Energie auf den Weg lenke, den ich gehen will und werde.
Liebe das Leben, lebe die Liebe!
Bleibe Mensch und lebe fair!
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Spencer
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Beitrag von Spencer »

jo, schöner Beitrag

Allerdings könnte ich so nicht (über)leben. Bei 440 € Krankenkassenbeitrag (Basis-Osttarif) und 189,19 € Rentenvorsorge würde ich ja nicht mal diese Posten bedienen können von seinen 500 Tacken im Monat.
yeti
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Beitrag von yeti »

440€ ?!? Na das ist dann hoffentlich inklusive Präsidenten-Suite und drei dezidierte Krankenschwestern mit Doppel D. Ist echt viel.
wampir63
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Beitrag von wampir63 »

Die AOK Bayern verlangt von mir für die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung inklusive Pflegeversicherung einen Beitrag von 152,27€/Stand 2013.

Das ist wohl der Basissatz, ohne offizielles Einkommen.

Wenn Mensch ständig selbst, also Selbständig schafft, dann steigt der Beitrag entsprechend des zu berücksichtigen Einkommens.

Hier mal ein Link der AOK Niedersachsen

http://www.aok.de/niedersachsen/beitrae ... -16211.php

Dieses Geld muß ein Mensch, der keiner Zwangsarbeit nachgeht, erst einmal erwirtschaften, wie auch immer...

Seit Januar bin ich ohne KV.
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Spencer
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Beitrag von Spencer »

noch mal zur Erklärung der Krankenkassenbeiträge.

Erst mal bin ich vorbelastet durch einen schweren Unfall, also nimmt mich nicht jede Kasse. Ein paar Euronen (so um die 20) Risikobeitrag.
Dann ist das der Basistarif Ost, also nix mit Chefarzt oder so ein Kram. Basis heißt unterste Kategorie. aber es ist eine private Krankenversicherung. Jedes Jahr wird kräftig erhöht, damit die Gewinne optimiert werden. Hab mal mit viel weniger angefangen. Die Krankenkasse kostet jetzt knapp 400 €. Dann hab ich dazu noch eine Krankentagegeldversicherung abgeschlossen, für 40 € im Monat. Denn wenn ich mal krank sein sollte, kann ja passieren, kommt nix rein. Ruck-zuck ist man nicht nur seine Firma los sondern auch alles andere was man besitzt. Denn als Einzelunternehmer hafte ich mit dem gesamten "Vermögen". Bin ja keine systemrelevante Bank die unter einen Rettungsschirm passt.
Wenn ich gestzlich versichert wäre, müsste ich nur den Mindestanteil löhnen, bei meinem Einkommen. Aber ich war ja so blöd und hab dem Versicherungsagenten vertraut. Natürlich war der Beitrag der privaten KV damals viel geringer als bei der gesetzlichen. So wird man geködert und hängt dann am Haken.
Bei der privaten Versicherung ist es egal wie viel man verdient und ob man überhaupt was verdient. Beitrag ist Beitrag. Rate mal warum noch immer knapp 150 000 Selbstständige in Dt ihre Krankenkasse nicht zahlen können, obwohl das ja nun seit 3 Jahren Pflicht ist..
Raus kommst Du aus dem Dilemma nur, wenn Du die Selbstständigkeit auf gibst und dann entweder 12 monate Harz4 beziehst, oder aber mindestens 12 Monate einen Job annimsst wo Du wenig verdienst. Irgendwie wurde der Mindestverdienst gerade auf knapp 4000 erhöht. Kommt man hier also locker drunter :D
Oder aber man beendet die Selbstständigkeit und tritt dann der Kasse seines Ehepartners bei, wenn derjenige gesetzlich versichert ist.
Früher hat man im Osten wegen Wohnung geheiratet und jetzt wegen Krankenkasse ?
Ihr seht, das hat System. Man will keinen Mittelstand oder kleine Selbstständige. Wir sollen alle kaputt gespielt werden und dann in großen Firmen als Sklave im Niedriglohnsektor schuften. Am Besten dann noch in einer Betonsiedlung im Arbeitersilo hausen. Arbeiten, konsumieren und sich von VerblödungsTV berieseln lassen. Systemzombis halt...
Sorry, ich glaub ich zersabbel gerade den Thread. Aber ab und an muss das raus.

edith - hier mal ein fiktives Szenario.. Aber ist nicht irgendwie an allen Science Fiction ein Teil was wahr wird / ist ?
http://folksvalue.de/hamsterrad.html
yeti
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Beitrag von yeti »

Hast völlig recht, die wollen keinen Mittelstand. Massenprodukte für die Masse. Wir sollen dem Pharao die Pyramide bauen. Und Peitschen knalllen hinter uns.

Respekt vwg. selbstständig und ich wünsche viel Erfolg! Krankenvetsicjerung sollte über Steuern laufen, zumindest ne Grundversicherung. Die ganzen Behörden mal ausdünnen, ist ja ein Mitesser sondergleichen. Ihr zahlt ja etwa 50% Steuern, wie kann das sein? Hier sinds etwa 12% und in Liechtenstein 4%, aber haben die schlechtere Strassen? Nein.

Es ist was faul im Staate Dänemark...

Na, immerhin haben wir die wahre Schönheit des Lebens erkannt und das ist unbezahlbar, also laßt uns glücklich sein. Das Leben war schon immer hart, ob Wetter, Hunger oder Beamte, es ist ein Kampf ohne Ende, doch ein einziger Sonnenstrahl kann alle Sorgen vertreiben.
murmel
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Beitrag von murmel »

es ist ein Kampf ohne Ende, doch ein einziger Sonnenstrahl kann alle Sorgen vertreiben.


jup, so siehts aus!
Eine gute Nachricht aus fernen Landen gleicht kühlem Wasser für eine durstige Kehle.

BUCH DER SPRICHWÖRTER 25,25
yeti
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Beitrag von yeti »

Nachträglich möcht ich mich noch für meine Polemik in meiner 1. Antwort entschuldigen. Obwohl es ungelogen ist, zerstört die Wut darin das Gefühl des friedlichen Zusammenseins und des zusammen Geniessens, das diese Platform sein könnte/sollte oder war. Ich arbeite an mir, ist aber nicht leicht. Ich muss erst mal die Verursacher meiner Wut aus meinem Leben entfernen.

In diesem Sinne... Paaaaar - tey!
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