Tach, ich stelle mich mal hier vor, auch, wenn ich mir nicht ganzlich im Klaren darüber bin, ob sich in diesem Forum überhaupt aktive Mitglieder befinden.
Ich bin bald 25 Jahre alt und plane seit... ja, eigentlich immer schon meinen Ausstieg aus dem System. Ich möchte nicht ganz weit weg von Menschen und komplett einsam leben, ich möchte irgendwo hin wo nicht viele sind, wo mir niemand mit seinem ideologischen Denken auf den Senkel geht. Bevor ich nun abschweife, möchte ich noch klar stellen, dass ich hier nicht nach einem "wie?" oder einem "ob?" frage.
Ich hasse unsere kapitalistische Kultur aus tiefstem Herzen, es ist das Einzige, was ich so leidenschaftlich zu hassen pflege, ansonsten kennt mein Herz nur Liebe für alles um mich herum. Das soll jedoch nicht das Thema sein.
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich ein unumgängliches Bedürfnis danach spüre meine Gedanken nicht nur für mich selbst nieder zu schreiben. Das tue ich oft, aber bei dieser Sache scheine ich mit dem Schreiben im Heimlichen nicht voran zu kommen. Als würde ich ich etwas in mich hinein fressen, was mir später bitter-böse um die Ohren fliegen wird. Sollten meine Worte hier im digitalen Nirvana verloren gehen, dann sei es drum.
Ich lebe mit meinem Partner zusammen in einer der wenigen noch halbwegs bezahlbaren Wohnungen, abgesehen vom Alter des gesamten Hauses und dem schleichenden Zerfall, haben wir hier alles was es für ein "normales" Leben braucht. Es ist warm und trocken, es gibt immer irgendwie was zu essen, auch, wenn es seit einiger Zeit nun immer schwieriger wird sich das Essen auf konventionellem Wege zu beschaffen (kaufen). Die Monate in denen es bereits zu Beginn des Monats nicht mehr für ein Brot reicht, häufen sich. Ich beklage mich nicht. Ich wage kaum auszusprechen, dass ich mich über diesen Umstand freue. Ich habe bereits vor etwas mehr als einem Jahr aufgehört zu arbeiten. Nachdem ich im Lager meiner früheren Arbeitsstelle war und unter Tränen realisiert habe, die rostige Klinge bereits zur Hand, dass ich mir lieber die Pulsadern aufschneiden würde, als noch eine weitere Sekunde meine Seele so zu schänden, entschied ich mich dazu einen anderen Weg zu gehen.
In dieser Zeit danach hatte ich zum ersten Mal Zeit mich mit dem auseinander zu setzen was ich eigentlich will. Alles, was ich für richtig hielt, das gilt heute nicht mehr, alles, was ich mit zarten sechzehn Jahren bereits aussprach, ist alles, was ich jemals wollte. Ich hatte damals Angst davor zu vergessen. In gewisser Weise habe ich vergessen, nur um wieder zu finden, was längst da war.
Mein Partner und ich machen eine persönliche Entwicklung durch, die uns von dem entfernt, was uns von Geburt an als gut und richtig anerzogen wurde. Nach dem Tod seines Hundes, begann sich meine Wahrnehmung zu verändern. Als ein Jahr später mein eigener Hund, mit dem ich sieben Jahre lang eine Seele teilte, verstarb, warf ich jegliche Anhaftung an das Leben im System über Bord. Ich spüre, dass jeder Tag in dieser Wohnung an meiner Seele nagt. Sie ist wundgescheuert von dem Widerstand, den ich mir selbst gegenüber leisten muss, um nicht jetzt sofort alles stehen und liegen zu lassen und einfach loszulaufen. Ich weiß, dass es längst Zeit ist zu gehen und zu sehen, wie die Welt da draussen aussieht. Ich vermisse die Bäume, das kalte Wasser des Flusses, an dem ich mit meinem geliebten Hund stundenlang saß, ich vermisse es die Natur so zu spüren und einfach nur zu sein. So wie damals, als er und ich noch grün hinter den Ohren waren. Ich wünschte er wäre noch hier, damit ich mit ihm wieder genau da hin gehen kann. Meine Emotionen, ich nenne es auch gerne Intuition, ist so verdammt laut, dass ich es kaum ertragen kann. Ich erwische mich dabei wie ich in Verdrängungsmuster verfalle, hauptsache ich muss nicht mehr spüren was ich eigentlich will. Es schmerzt so gegen mich anzugehen, hege ich doch keinen Groll mir gegenüber.
Ich bin bereit dieses Leben hinter mir zu lassen, mein Partner nicht. Nicht aktuell, es gibt noch Dinge zuende zu bringen. Ich befürchte nur, dass einige dieser Dinge dazu führen, dass ich letztenendes vor der Entscheidung stehen werde zu bleiben, oder alleine zu gehen. Er hält mich nicht, er lässt mich gehen, nur will ich nicht alleine gehen. In unseren Träumen dauert es nicht mehr lang, auch wenn wir niemals einen Zeitpunkt aussprechen, fühlt es sich so an, als könne keiner von uns beiden warten. Als hielte uns nurnoch die Angst vor dem Loslassen... und die anderen 2000 Gründe, die rein rational alle berechtigt sind. Man kennt.
Selbst, wenn ich mich dazu entscheiden würde alleine los zu gehen, so würde ich mich nicht trauen gänzlich allein durch die Welt zu streifen. So komme ich nun zu meinem rationalen Grund, warum ich nicht gehen "kann".
Ich brauche einen Köter, das sage ich nicht, weil es eine Ausrede sein soll. Ich fühle mich nicht sicher ohne Hund. Begründet.
Solange dieser nicht da ist, bin ich nichts als ein huschender Schatten in der Landschaft, der sein eigenes Spiegelbild fürchtet.
Ich habe keine Ahnung was ich mit dem Verfassen dieses Textes erreichen will, außer inneren Frieden und weitere Geduld. Bis der Zeitpunkt kommt.
Bis dahin... Lese ich gerne von anderen Menschen, die wissen worum es geht. Vielleicht lerne ich ja in der Zwischenzeit ein paar Tipps und Tricks für die Zukunft. Man weiß ja nie, wie es am Ende wird, nicht?
Danke für's Lesen. Wir sehen uns.
Moin! - gibt's hier überhaupt irgendwen?
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- Administrator
- Beiträge: 3845
- Registriert: Di 6. Mai 2014, 20:07
- Wohnort: Perle des Erzgebirges
Re: Moin! - gibt's hier überhaupt irgendwen?
Hallo hund und willkommen im Forum.
Ja das Forum ist aktiv wenn auch wenig frequentiert. Viele User schauen hier "nur" ein paar mal im Monat vorbei, teilen aber gerne ihre Erfahrungen, hab also Geduld.
Es sind hier Erfahrungen aus mehreren Jahren gesammelt wo sicher auch etwas für dich dabei sein wird, schau dich ruhig um.
Mfg m0rph3us.
Ja das Forum ist aktiv wenn auch wenig frequentiert. Viele User schauen hier "nur" ein paar mal im Monat vorbei, teilen aber gerne ihre Erfahrungen, hab also Geduld.
Es sind hier Erfahrungen aus mehreren Jahren gesammelt wo sicher auch etwas für dich dabei sein wird, schau dich ruhig um.
Mfg m0rph3us.
Was wir in dieser Welt brauchen sind ein paar Verrückte mehr, denn seht wohin uns die Normalen gebracht haben. "George Bernard Shaw"
Glaubt an morgen und pflanzt einen Baum.
Glaubt an morgen und pflanzt einen Baum.
Re: Moin! - gibt's hier überhaupt irgendwen?
So schaut's aus und...
Welcome to the Board>_
Genau das wollte ich raus finden ob hier was geht, ja Hund muss sein. Hab die mit 3 Monaten als Welpen gekriegt und im Februar ist die schon 7 und hatte zwei Mal Welpen, voll Story hinter sich einiges auch hier in lasten notiert
Ja je nach dem was man vom System hält wenn ich system Hasse tut es mich such hassen so nutz ich es einfach außerhalb, gehe Recyceln und hab nach einem easy Spaziergang alles was man sich vorstellen kann.
Bin schon auf deine Beiträge gespannt Du Hund \../,
Welcome to the Board>_
Genau das wollte ich raus finden ob hier was geht, ja Hund muss sein. Hab die mit 3 Monaten als Welpen gekriegt und im Februar ist die schon 7 und hatte zwei Mal Welpen, voll Story hinter sich einiges auch hier in lasten notiert

Ja je nach dem was man vom System hält wenn ich system Hasse tut es mich such hassen so nutz ich es einfach außerhalb, gehe Recyceln und hab nach einem easy Spaziergang alles was man sich vorstellen kann.
Bin schon auf deine Beiträge gespannt Du Hund \../,