Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Von Tälern, Inseln und weiten Horizonten.
Spencer
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von Spencer »

Moin ihr Lieben.....

Keine Ahnung ob und wer unseren Blog ließt.
Wir sind ja länger schon in Portugal.
Gestern waren wir den ganzen Tag in Tamera.
War echt super interessant, zumal wir eine "individuelle Führung" von einer Bewohnerin genießen durften....

Aber schon vorher waren wir ja "im Campo" und haben den "echten Campobewohner" Irsnn besucht. Geile Bude hat er da an seinem Hanggrundstück. Und sonnig ist es dort weil der Hang südlich ausgerichtet ist. Unten im Tal hat er ein Stück 'Schwemmland" das eben ist und einen vortrefflichen Selbstversorgergarten abgeben kann, wenn alles soweit bearbeitet ist. Der Nachteil in der Talsohle ist der Bodenfrost im Winter.
Zwei Hühnergehege liegen zwischen Wohnbereich und Garten im Tal. Alles wirklich recht steil am Berg. Für so'n Flachländer wie mich eine echte Herausforderung. Aber wirklich ein geiles Grundstück. Und ruhig, wie man es sich kaum vorstellen kann. Sein Haus hat er wirklich sehr nett wieder hergerichtet oder herrichten lassen. Ganz viel wurde mit heimischen Materialien gebaut. Und mit Kreativität hat er seinen eigenen Stil mit eingebracht.
Ein netter junger Mann, den wir da kennen lernen durften. Und hilfsbereit ist er. Aber das haben Campobewohner so an sich, da hilft jeder, jedem.....
:daumen
silvi73
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von silvi73 »

:daumen
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Mit dem Bewusstwerden der eigenen Sterblichkeit steigt die Wertschätzung der eigenen Lebenszeit.
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Irsnn
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von Irsnn »

Danke für den entspannten, freundlichen Besuch!! (Nett, hört sich immer scheisse an, war es aber :) ) immer wieder gerne!

MfG

(Das scheibenwischer-Dings bestellt? ;) )
Denken Sie global, handeln Sie lokal!!
Spencer
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von Spencer »

Wir sehen uns bestimmt noch mal.
Haben bei unseren Bekannten Kontakt zum "Mechaniko" aufgenommen. Nach zweieinhalb Tagen hatten wir auch schon eine Preisauskunft. ;)
Aber in Portugal scheinen Ersatzteile vergoldet zu sein..... 60 € für'n Blinkgeber und 380 € für'n Wischermotor.... :?:
Nee.....lass ma !

Bis jetzt sieht es echt so aus als wenn ich einen Gebrauchten aus Dtl. kommen lassen muss. Nix am Markt von den Teilen. Krass....
Die im Netz die angeblich passen... Ja okay, die passen schon, haben aber anderen Stromanschluss.... bringt mir hier nix...

Ich lasse den dann aber zu den Bekannten schicken. Die wohnen an der Landstraße und haben sowas wie einen Briefkasten.
Zum Schrauben komm ich dann "auf die Mauer" :wink:

:mrgreen: nett hört sich Scheiße an - und ich habe zweimal nett geschrieben....
nett gemachte Hütte und netter, junger Mann :mrgreen:

Ist aber so ! Und gar nix Scheiße...

Geiler Landstrich, geile Leute, geiles Wetter !
Wer will da noch nach Beneficio :lach:
Spencer
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von Spencer »

So, heute mal wieder ein paar Bilder. Hier ging es ja in letzter Zeit ein wenig über das Leben auf einem Segelboot. Also nicht hier, in diesem Faden, nein nein.. das war woanders. Aber den Faden möchte ich nicht volltexten.
Bissel was mit Aussteigen hat mein heutiger Text auch zu tun. Denn irgendwie waren sie damals ja auch fast schon Aussteiger, die Mannen um Kolumbus. Denn ob sie von ihrer Reise zurück kommen, wussten sie nicht.
Wir waren also heute an dem Ort, wo die originalgetreuen Nachbildungen der drei Schiffe liegen, mit denen die mutigen Männer damals den Atlantik überquert haben. Schiffe ist schon fast zu viel gesagt. Lediglich die Santa Maria verfügte über genau eine Kajüte und da wohnte der Kolumbus selbst. Die Mannschaft musste es sich im Heck des Schiffes bequem machen. Das war nach Mittschiffs hin offen. Eigentlich der Ruderraum des Schiffes, denn die lange Pinne ragte in diesen Bereich. Dort befand sich auch die "Kombüse"... Das Klo war... Arsch über die Reeling :mrgreen:
Ich habe einige Bilder gemacht. Vor allem für den Mega. Sind zwar keine Koggen, aber ich hoffe diese Schiffe finden auch Interesse.

Jetzt lass ich mal die Bilder sprechen.

Santa Maria.jpg
Santa Maria.jpg (434.06 KiB) 1097 mal betrachtet


Nina.jpg
Nina.jpg (138.57 KiB) 1097 mal betrachtet


Pinta.jpg
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Ruder Nina.jpg
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Ruderraum Pinta.jpg
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von Spencer »

Ruderraum mit Kombüse Pinta.jpg
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Laderaum Pinta.jpg
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Laderaum Santa Maria.jpg
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Laderaum Bug Santa Maria.jpg
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Laderaum Heck Santa Maria.jpg
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von Spencer »

Jetzt ein Teil der Besatzung der Santa Maria

steuermann.jpg
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schreiber.jpg
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Smutje.jpg
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Kajüte Kolumbus.jpg
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silvi73
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von silvi73 »

das ist aber jetzt keine 1:1 replica?
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von Megalitiker »

Danke Spencer! Dass die Nina und Pinta keine Kajüten hatten, wusste ich auch noch nicht.
Egal ob Kogge, Karavelle, Karacke oder Knorr, angefangen hat alles mit einem Einbaum.
Ich hab in Hamburch mal den Nachbau des Schiffes von Peter dem Grossen gesehen. Das war niedlich! Noch niedlicher war die Kapitänskajuete. Aber am niedlichsten war das Kapitänsscheishaeusle.
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
"Sonne, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!"
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von Spencer »

silvi73 hat geschrieben:das ist aber jetzt keine 1:1 replica?


Doch.... Die Schiffe wurden hier vor längerer Zeit originalgetreu nachgebaut. Es lief da ein Film im Museum. Und ein Teil alter Baupläne sind ausgestellt.
Die haben die Schiffe auch nach und mit alter Handwerkskunst nachgebaut. Und sind damit auch gesegelt.
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von Megalitiker »

Das heisst, die Figuren sind auch 1:1?
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
"Sonne, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!"
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Re: Ausstieg vom Ausstieg für einen Winter....(Südeuropa)

Beitrag von Spencer »

Sorry, hatte ich gar nicht auf dem Schirm, das Du etwas gefragt hattest.
Jo, die Figuren waren in Lebensgröße. Ob das nun echt der Smutje der Santa Maria war, kann ich nicht sagen. Aber den Kolumbus haben sie doch gut getroffen, wenn man so Bildnisse von ihm betrachtet.... :daumen
Und ob Elirithan, der Schreiber wirklich so ausschaut, muss ich erst ergründen :wink:


Edit:

Da fällt mir ja auf, ich habe gar nichts zu Tamera hier gelassen.
Dabei ist das doch ein Ort der unbedingt in einem Aussteigerforum genannt werden muss.
Denn die sind wirklich vom System ausgestiegen, bzw. in ihr "eigenes System" eingestiegen.
Allerdings ist das nix für die Delirium's dieser Welt, denn um dort mitmachen zu können, muss man sich schon bewegen, sprich etwas schaffen...
Ich zitiere mich zu Tamera mal selbst...

Wir statteten Tamera einen Besuch ab. Dieser idyllische Ort, geschaffen von Pionieren alternativer Lebensformen ist wahrlich ein Erlebnis. Man kann schon sagen, ein Stück friedliche Welt in einer herrlichen Landschaft, die durch Wassermanagement in einem seit zig Jahren nicht nur durch Überweidung ausgedörrten Landstrich entstanden ist.

Ich habe eine entfernte Verwandte, die dort in Tamera lebt. Zwar kannten wir uns bis zum heutigen Tage nicht von Angesicht aber trotzdem war das ein willkommener Grund, Tamera einen Besuch abzustatten. Und es hat sich wirklich gelohnt. Das muss man einfach so sagen. Zum ersten, weil wir die Gelegenheit hatten, meine Großcouisine kennen zu lernen. Ein wirklich lieber, reizender Mensch. Und dann hat sie ihren kompletten Nachmittag damit verbracht, uns das Dorf Tamera näher zu bringen. Als erstes durften wir am gemeinschaftlichen Essen in der Schule teilnehmen. Die Schule darf man sich nicht, wie eine Schule vorstellen, die die meisten von uns besucht haben dürften. Der Unterricht findet in Gemeinschaftsräumen statt, in einem Fall eine Jurte. Auch das Schulkonzept ist mit nichts zu vergleichen, was das Konzept einer staatlichen Schule ausmacht. Aber dies alles hier zu beleuchten, würde den Rahmen sprengen.

Für die Schüler beginnt die Schule erst Morgen wieder, aber die Lehrer hatten dort heute einen Vorbereitungstag. Und Anja, meine Großcouisine, ist dort als Lehrerin tätig.So kamen wir in den Genuss eines wirklich leckeren veganen Mittagsmahles. Nach einem Kaffee am Schweden und Besichtigung unserer „Wohnung auf Zeit“ zeigte uns Anja noch einen Teil des Dorfes Tamera. Schon am Vormittag hatte die Schwedencrew den „großen See“ bei einem Spaziergang umrundet, nun ging es hinauf ins Solar-Village. Dort wird an alternativen Energiemethoden geforscht. Wie schon der Name vermuten lässt und da im sonnigsten Teil Europas auch die besten Voraussetzungen vorherrschen, beziehen sich die Forschungen größtenteils auf die Nutzung von Sonnenenergie. Aber auch kleine Biogasanlagen kommen zum Einsatz. Welche, in denen anfallende Rohstoffe aus Trockentoiletten und Biomüll von den Bewohnern die Biogasproduktion ermöglichen, keine Anlagen wie wir sie kennen, in denen in Monokultur angebaute Energiepflanzen diese Aufgabe erledigen.

Wir hatten die kurze Gelegenheit einen Forscher des Wassers kennen zu lernen, der in dem Element Wasser als ganzheitlicher Forscher mehr sieht als das bloße H2O. Eine kurze Demonstration eines Versuches führte uns die Schönheit der Natur vor Augen, welche schon beim Betrachten von Verwirbelungen im Wasser sichtbar werden kann.

Wir besuchten auch die Nähwerkstatt des Dorfes in der nicht nur Kleidung repariert wird, sondern auch aus Resten von Kleidungsstücken, andere, neue Kleidungsstücke entstehen. Meine Liebste, die ja nicht nur eine begeisterte Strickerin ist, sondern auch ab und an die Nähmaschine rattern lässt, war natürlich von der Nähwerkstatt begeistert. In selbiger befindet sich auch die „Klamottenbörse“ für die Erwachsenen des Dorfes. Jeder kann sich von den dort vorhandenen Kleidungsstücken das nehmen, wessen er bedarf. Für die Kinder des Dorfes gibt es an anderer Stelle auch so eine Kleiderabteilung.

Auch im angrenzenden Kräuterhaus kam die Sonja, die ja als Kräuterfrau eine starke Beziehung zu den duftenden, würzigen und heilbringenden Pflanzen hegt, voll auf ihre Kosten. Ein kurzer Plausch mit der dortigen Kräuterfrau bei einem Tee… natürlich einem Kräutertee durfte nicht fehlen.

Dann beschritten wir noch den Berg der in der Mitte des Dorfes liegt und auf dem in jahrelanger Arbeit ein Steinkreis mit 96 Steinen errichtet wurde. Ein wahrlich ergreifender Ort mit einer spirituellen Ausstrahlung.

Wer die Reportage „Ein neues Wir“ kennt, hat diesen Ort schon gesehen. Dort wo das Friedensgebet gesprochen wurde, standen wir heute zum Abschluss unseres Besuches von Tamera.

Der heutige Tag war mit sehr vielen schönen Eindrücken und Informationen ausgefüllt. Es hat uns riesig gefreut, diese alternative Lebensgestaltung in Tamera kennen zu lernen, in dem das Zusammenleben von Menschen, Tieren eingebunden in der Natur und den Gegebenheiten der Umgebung in Würde mit allen Lebewesen auf so großartige Weise vollzogen wird und hoffen das dieses Pilotprojekt eine mögliche friedliche Zukunft der Menschheit aufzeigen kann und zur Nachahmung anregt.
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