aus dem Thema: "Wo finden wir die Freiheit ?"
outdoorfreak hat geschrieben:also wwoof mach ich nie wieder. Da wird man nur ausgenutzt. Ausserdem mag ich es nicht bei Fremden Menschen im Haus zu wohnen und von ihnen den ganzen Tag Anweisungen zu bekommen was ich tun soll. Und das dann auch noch ohne Bezahlung
Wenn´s irgend ein Aussteiger ist, der in seiner kleinen Hütte in der Wildnis lebt, dann lässt´s sich´s schon eher mal aushalten. Und da hab ich auch kein Problem damit ihm für Kost und Logis für ein Paar Stunden am Tag zu helfen. Aber diese ganzen wwoof-A... sind meistens Bauernhöfe die ein paar dumme kostenlose unbezahlte Arbeitskräfte (Sklaven) suchen und die von der wwoof Organisation kassieren die Gebühren für die Anmeldung ab. Da mach ich nicht mehr mit.
Spencer hat geschrieben:Zu der Woofgeschichte muss ich mal gegen halten. Wir machen ja Workaway, ist was ähnliches.
Da kommen dann auch schon mal so "arbeitswütige" (Möchtegern-)Aussteiger.
Achtung, wahre Geschichte ! Kein Witz...
jünger Mann, 26... meldet sich an... Winter... Ich sag das Gästezimmer hat noch keinen Ofen, er meint kein Problem ihm reicht EINE DECKE.
Harter Hund denke ich, dabei bin ich auch nicht verwöhnt und mir reichen zum pennen paar Grad.
Ähm... seine Freundin pennt gut im kalten Zimmer, er hockt Nachts zum Teil in der Küche... Es ist sooooo kaaaalt...Selbst am Tage, wir kochen auf einem Holzherd und dann sind weit über 20 Grad in der Küche, hat er einen dicken Pullover an...
Arbeit : während ich mit der Spaltaxt den Zweiwochenvorrat an Brennholz spalte, hat er es geschafft einen Eimer Anzündholz mit dem Beil zu hacken, er wollte ja auch zwischendurch mit der Spaltaxt, hat es aber nicht geschafft selbige mit einem Eschekloben zum Spalten in die Höhe zu heben... Nach einer Stunde Arbeit muss er immer erst mal meditieren, er ist nämlich Yogalehrer... jedenfalls hat er dafür ein Zertifikat von einem Aschram. Übrigens die einzige Ausbildung die er vorweisen kann. War halt in den letzten acht Jahren nur in Yogaschulen unterwegs...
So und nun kommt es.... Bei uns war nur Zwischenstation. Er war mit seiner Freundin nämlich unterwegs nach Sibirien. Wollte dort mit ihr Leben. In einer Gemeinschaft.....
Mein Kommentar : Mit einem Eimer Anzündholz kommst'e da aber nicht weit...
Na egal... Ich wollte damit nur feststellen, das es ja durchaus Hosts bei Woof oder Workaway geben wird, die billige Arbeitskräfte suchen.
Allerdings sind ein Großteil der "Reisenden" auch dermaßen weit von jedem Arbeitswillen entfernt, das es manchmal gar nicht lustig ist. Wenn einer am Tage drei Reihen Erdbererpflanzen setzt und dann ein halbes Brot zum Abendbrot vertilgt und sagt : "Heute hab ich aber richtig was geschafft !" , frage ich mich echt ob ich gerade verarscht werden.
Aber wir hatten auch gute Workawayer...
Mega hat mal in einem anderen Thema sinngemäß geschrieben:
Es gibt Wwoofer die denken das Mitleben in einer Land-WG sei eine Partymeile
und es gibt Anbieter die denken Wwoofer seien Sklaven ...
Gibt schon zwei Seiten.
Spencer hat ja schön aus eigener Erfahrung geschrieben,
und ich habe beim Lesen und Lachen
viel Ähnlichkeit mit meinen Erfahrungen feststellen können.
Einer war hier ein paarmal zum Kaffee und philosophierte
dass er gerne länger bleiben wolle und deswegen die Wand im Stall rausschlagen
und einen Ofen einbauen wolle; auch mein Vordach demontieren
und ein "vernünftiges, technisch richtiges" einbauen wolle.
Ich bat ihn in beiden Fällen mir doch bitte einen genaueren Vorschlag,
evtl. eine Handskizze, zu machen bevor er abreißt.
Er kam nie wieder.
Ein Anderer, der nie hier war und den ich nur aus zwei drei Mails kenne,
machte mir den Vorschlag dass seine Mitarbeit darin bestehe,
dass er bereit wäre mir beim Aufbau demokratischer Strukturen
auf meinem Hof zu helfen.
Als ich dankend ablehnte hat er mich ziemlich beschimpft.
Viele kommen mit einem falschen Welt- und Lebensbild,
und vor allem mit einem völlig überzogenem falschem Selbstbild.
Oder kommen nicht mehr,
weil ich aus Erfahrung gelernt habe
und nun vorher etwas besser hinschaue

(oder ich überweise solche Kandidaten an Spencer oder ani)
.