Die (nie) enden wollende Depression

Für alles, was nichts mit dem Thema "Aussteigen" zu tun hat.
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Sasalanda
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Die (nie) enden wollende Depression

Beitrag von Sasalanda »

Depressionen und Borderline sagten sie mir.
5-6 Jahre Therapie sagten sie mir.
Arbeitsunfähig sagten sie mir.
Jeden Morgen stehe ich auf setzte mich an meinen PC rauche eine nach der anderen bis es wieder Zeit ist für mich ins Bett zu gehen.
Zwischendurch auf Partys gehen, etwas trinken, Sex haben um dann wieder in den selben Trott zu fallen.
Medikamente sollte ich nehmen, wird mir von allen Seiten eingetrichtert.
Vielleicht wäre eine Spezialklinik für Borderliner etwas für Sie??? fragen sie mich.
Ich versuche aus dem Gefängnis auszubrechen doch die Gitterstäbe sind zu mächtig.
Ich ergebe mich meinem Schicksal und füge mich. Gehe den blöden 1€ Job im Tierheim nächstes Jahr nach....
Doch hin und wieder packt es mich!!!
Da schnapp ich mir meinen Rucksack und gehe einfach weg. Dort hin wo meine Nase mich hinführt.
Auf einmal bin ich ein anderer Mensch. Ich fühle mich lebendig. Ich spüre das Gewicht meines Rucksacks auf meinen Schultern und freue mich darüber.
Mit jedem Schritt den ich weiter gehe gewinne ich mehr und mehr Kraft.
Ich jubel in mich selbst hinein, ich begrüße die Natur, die Bäume, die Pflanzen am Wegesrand.
Ich weiß hier bin ich zu Hause hier gehöre ich hin.
Meine Gedanken kreisen nicht mehr um mein Leben wie ich es jemals schaffen soll eine Arbeit zu finden die mich erfüllt, nicht mehr darum ob ich jetzt eine Therapie anfangen soll oder nicht.
Ich betrachte die Bäume in ihrer nie endenden Schönheit.
Jedes einzelne Blatt und Stöckchen das vor mir liegt während ich mein Essen zubereite.
Atme die kühle frische Nachtluft während ich langsam in das Land der Träume gleite.
Ich freue mich am Morgen zu frieren weil ich mich endlich spüren kann.
Ich ziehe meine Schuhe an und gehe weiter einfach dahin wo ich hin will.
Kein Gedanke an Morgen, keine Sorgen, keine Zweifel nur Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.
Ich kann selber auf mich aufpassen!!!
Doch irgendwann ist auch dieses Wochenende vorbei und ich muss wieder zurück in die andere Welt, mir wieder den ganzen Tag anhören das doch ein sozialer Dienst etwas für mich wäre.
Und so frage ich mich wieder und wieder warum packst du nicht einfach deinen Rucksack und bleibst weg.
Ich fühle mich richtig so wie ich bin.
Ich fühle mich in der Natur geborgen und sicher.
Ich weiß wie ich draußen zurechtkomme.
Warum mache ich es nicht einfach mal????
Ich halte mich inzwischen nicht mehr für krank sondern die Gesellschaft.
Wieso bin ich der Außenseiter nur weil ich keine Sinn in dem sehe jeden Tag das selbe zu machen?
Warum versteht mich niemand wenn ich ihnen erzähle das Partys, saufen und Sex eigentlich nur Dinge sind um seine eigenen Probleme zu überdecken.
Ich Sasalanda, 24 habe die Schnauze voll von der Fremdbestimmung, dem Geld und der Gesellschaft!
Wie geht es euch damit?
Bekommt ihr auch eingetrichtert das ihr krank seid?
Frei ist nur wer frei sein will
Irsnn
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Beitrag von Irsnn »

Hey! Willkommen hier...

Ich kann deine gedanken sehr gut nachvollziehen,finde mich sogar in den meisten thesen wieder... ich häng auch gerade am anfang der ''therapie-schleife''fest... manchmal fragt man sich echt, was die von einem wollen...besonders die krankenkasse... :-S

Eigentlich hast du für dich doch schon entschieden, was dir hilft...
Viel Kraft und Erfolg dabei!!
Shiva
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Beitrag von Shiva »

Und wenn du dich fragst, warum du nicht einfach gehst und weg bleibst, was antwortest du dir dann?
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist Geheimnis,
aber jeder Augenblick ist ein Geschenk.
silvi73
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Beitrag von silvi73 »

du hast eher ein

https://de.wikipedia.org/wiki/Sinn_des_Lebens

problem

haben zwar die anderen auch...nur die haben nicht so viel zeit darüber nachzudenken..

du hast keine ziele

1. ziel...rauchen aufgeben... :D
Nature Doesn't Need People!
Mit dem Bewusstwerden der eigenen Sterblichkeit steigt die Wertschätzung der eigenen Lebenszeit.
http://schwarwel-karikatur.com/wp-conte ... warwel.jpg
m0rph3us
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Beitrag von m0rph3us »

Hi, kann dich verstehen.

Such dir ein Hobby oder Aufgabe die dich mit Freude erfüllt.
Ein Haus/Hütte oder Minibus, damit hast du dann auch was zu tun und kannst damit auch deine Wünsche umsetzen.

Mfg
Was wir in dieser Welt brauchen sind ein paar Verrückte mehr, denn seht wohin uns die Normalen gebracht haben. "George Bernard Shaw"
Glaubt an morgen und pflanzt einen Baum.
Megalitiker
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Beitrag von Megalitiker »

Auf jeden Fall poetisch geschrieben. Koenntest es als Schriftsteller probieren.
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
"Sonne, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!"
Stevie
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Beitrag von Stevie »

Willkommen, kann dich ebenfalls verstehen. Mir gehts im Grunde genauso...
Sasalanda
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Beitrag von Sasalanda »

Danke für eure nette Worte. Man hört sie doch so selten.
Ich habe mir ein erstes Zwischenziel gesetzt.
Ich will meinen Besitzt so weit es geht minimieren.
Es belastet mich so viel zu besitzen auch wenn es nach generellen Maßstäben wohl schon sehr wenig ist so ist es mir noch zu viel.
Auch bindet mich mein Besitzt noch hier und ich denke wenn ich weniger habe so werde ich es später leichter haben aus zu steigen.
Wie schön sind doch die Momente wenn man unterwegs ist und mit dem zurecht kommt was man dabei hat.
Es ist nicht viel was in einen Rucksack reinpasst jedoch bin ich mit dem bisschen tausendmal glücklicher als in meiner Wohnung eingeengt und erschlagen von den ganzen Möbeln, Büchern etc.
Man merkt besonders beim wandern wie sehr einen doch das alles belastet was man besitzt und wie schön es ist den Rucksack an einen Baum zu hängen.
Frei ist nur wer frei sein will
marion1968
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Beitrag von marion1968 »

Ja, das ist alles so eine Sache: der Sinn des Lebens!
Man lebt nicht um zu arbeiten!
Aber die Gesellschaft lässt einen nicht.
Um in dieser Gesellschaft "wohnen" zu können braucht man Geld und dann fängt der Ärger auch schon an!
Andi
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Re: Die (nie) enden wollende Depression

Beitrag von Andi »

.
Sasalanda hat geschrieben:Ich versuche aus dem Gefängnis auszubrechen doch die Gitterstäbe sind zu mächtig.




Guten Morgen Sasalanda,

darf ich nachfragen wie es Dir heute geht ?

Ich wünsche Dir jedenfalls heute einen guten Freitag
und ein frohes Wochenende :wink:

Meine Mail: ich-gebe-alles(at)justmail.de

Wir sind Elite ... :daumen
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m0rph3us
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Beitrag von m0rph3us »

Hi. Ich häng mich mal ran das das Thema gerade passt.
Sasalanda vieleicht hilf die diskussion darüber dir weiter.

Meine "Beobachtung" und inneren Gefühlslage schwankt gerade auch sehr stark wie mein Umfeld. Bisher schiebe ich das auf das Wintertief und mangeldes Licht. Sowie wieder eine "Neues Jahr" alle guten Vorsätze sind dahin, und meist ist man wieder im "Trott" Noch sind die Tage kalt und so richtig grün ist es draußen auch noch nicht.
Das alles zusammen schafft eine Stimmung die nicht zu eine Depression führen muss, aber definitiv depremiert.

Drüber gestolperter Link im Netz: http://www.depression.at/
Es gibt tatsächlich eine so genannte Frühjahrsdepression. Das hängt mit dem Gehirnstoffwechsel zusammen. Es kommt nicht zu jener Ausschüttung an Neurotransmittern, wie es die Umstellung von einer Jahreszeit auf eine andere erforderlich machen würde. Wie auch andere Depresissionen oder depressive Verstimmungen, ist auch diese gut behandelbar. Entweder durch Gesprächstherapie oder Medikamente, bzw. mit einer Kombination aus beidem. Ein Ratschlag ist, in dieser Zeit nicht zu viele Aktivitäten auf sich zu nehmen. Allerdings sollte man sich sehr wohl dosiert belasten, im Sinne eines leichten Trainingseffekts, der die jahreszeitliche Umstellung erleichtert. Siehe:


Wie löse ich das für mich: Immer wenn es das Wetter zu lässt versuche ich draußen zu sein und die Sonne zu genießen. Dann kann ich auch Stundenlang arbeiten und es macht Spaß.
Ein schönes Erlebnis war letzten Samstag, Bäume gefällt, Äste gehäckselt, Wege angelet... 10h Arbeit und es hat Spaß gemacht.
Dagegen können 6h Büroarbeit ganz schön anstrengend sein. Macht zwar such Spaß aber nicht immer. Und auch da kommt die Frage immer wieder:"Was mach ich hier eigentlich?"

So geht es bestimmt vielen Anderen auch. Mfg.
Was wir in dieser Welt brauchen sind ein paar Verrückte mehr, denn seht wohin uns die Normalen gebracht haben. "George Bernard Shaw"
Glaubt an morgen und pflanzt einen Baum.
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