Urbaner Ausstieg

Für alles, was nichts mit dem Thema "Aussteigen" zu tun hat.
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Peperoni
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Urbaner Ausstieg

Beitrag von Peperoni »

Ich bin zufällig über den Begriff gestopert und muss sagen, das wurde hier ja noch nie angesprochen.
Sonst gehts hier ja eher nur um den Klassiker in der Natur.
Aber warum sollte nur immer Thema, Ausstieg in der Wildnis sein, wenn man auch urban aussteigen kann?
Urbane Aussteiger, die mir spontan einfallen, wären dann:

-Haupttätigkeit als Bettler

-Allgemein Leute die es irgendwie schaffen sich mitten im menschlichen Gewusel zurückzuziehen und/oder ab zu sondern.

Da kommt natürlich immer viele mit Schmarotzen usw. aber Fakt ist nunmal, solange die niemanden zwingen oder betrügen, nehmen die nur das, was freiwillig gegeben wird oder über ist. Niemand wird gezwungen etwas anzubieten. Eine Gesellschaft, muss nicht zwingend Sozialhilfe anbieten und die Person die vorbei läuft, wird auch nicht gezwungen, Geld zu geben. Es ist die freie Entscheidung, von daher versteh ich immer nicht, warum das so mega schlecht gemacht wird. Solange da nichts erzwungen/betrogen wird, gehören dazu immer noch mindestens zwei freiwillige...

Ich würds jedenfalls lässig finden, wenn sich auch solche Aussteiger melden würden. :D
Bis auf einen Bettler, hatten wir solche ja leider nicht so viele.
Ich finde, da fehlt irgendwie was, urbane Aussteiger gehören einfach dazu.

LG
Megalitiker
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Beitrag von Megalitiker »

Ist aber nicht wirklich was neues. Klar ist jeder Berber irgendwie ein Aussteiger. Fuer mich waer das nix. Im Gegenteil, mein Alptraum einmal ohne Wohnung da zu stehen. Und wenn es die Groesse einer Gefaengniszelle hat, ich brauche meinen Rueckzugsort.
Ich sehe Bettler uebrigens nicht negativ. Hatte frueher auch drueber nachgedacht als ich noch dem Geld hinterher gehechelt bin. Hatte aber nie die Courage dazu.
Geben zu ich aber auch nix mehr. Jedem steht Sozialhilfe zu.
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silvi73
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Beitrag von silvi73 »

Megalitiker hat geschrieben: Jedem steht Sozialhilfe zu.


zumindest Tagessatz für nicht sesshafte Menschen

https://de.wikipedia.org/wiki/Nichtsesshaftenhilfe

http://www.shz.de/lokales/husumer-nachr ... 48646.html

https://www.jungewelt.de/loginFailed.ph ... 09/033.php
Nature Doesn't Need People!
Mit dem Bewusstwerden der eigenen Sterblichkeit steigt die Wertschätzung der eigenen Lebenszeit.
http://schwarwel-karikatur.com/wp-conte ... warwel.jpg
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Beitrag von Megalitiker »

Ich dachte sofort: Was fuer ein blumiger Begriff fuer Obdachlose. Und der Artikel gibt mir recht.
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Beitrag von m0rph3us »

Warum denn nicht?

Wenn man das mal unter dem Blickwinkel Hausbesetzer und Urbanes Gardening betrachtet, ist das auch nichts anderes als sich in der Pampa ein Stückchen Land zu suchen und dort seine Hütte zu bauen.
Nur das in der Stadt die Hütte schon steht, man aber für den Garten mehr Aufwand betreiben muss.
Wenn das alles über mehrere Orte verteilt ist, "verliert" man auch nicht alles wenn man vertrieben wird oder ein Grundstück wieder bebaut wird.

Mfg
Was wir in dieser Welt brauchen sind ein paar Verrückte mehr, denn seht wohin uns die Normalen gebracht haben. "George Bernard Shaw"
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Beitrag von Megalitiker »

Morpheus, nicht das du jetzt Urbangardening mit Guerillagardening verwechselst. Beim Urbangardening ist alles legal.

Im Prinzip ist die Bezeichnung Nichtsesshafte auch voellig verkehrt. Jeder Berber freut sich bestimmt wenn er einen guten Platz unter der Brücke ergattert hat und ist somit sesshaft. Im Gegensatz zu mobilen ethnischen Minderheiten bzw. Rotationseuropaeer, die freiwillig Nichtsesshaft sind, dafür aber nicht obdachlos.
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Beitrag von m0rph3us »

Megalitiker hat geschrieben:Morpheus, nicht das du jetzt Urbangardening mit Guerillagardening verwechselst...


Das eine wird auf Antrag erlaubt das andere geduldet. Das Ergebniss ist das Gleiche, mit weniger Aufwand aber auch weniger Sicherheit.

Ist das aber nicht das was Aussteiger wollen, weg von Überregulation hin zu mehr Freiheit?
Solange mit der eigenen Freiheit kein anderer in seiner eingeschränkt wird sehe ich da kein Problem.

Mfg
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Beitrag von Megalitiker »

Na ganz so ist es nicht, oder man muss das Urbangardening noch mal unterteilen. Bei uns in Hamburg gab es mal die Aktion die pflasterfreien Stellen wo Baeume wachsen mit Blumen 💐 zu verschoenern. Das ist wohl das was erlaubt ist. Aber fuer das richtige Urbangardening gibt es schon Grundstücke mit Rechtssicherheit. Moeglich dass das nicht Ueberall so ist.
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Beitrag von Peperoni »

silvi73 hat geschrieben:
Megalitiker hat geschrieben: Jedem steht Sozialhilfe zu.


zumindest Tagessatz für nicht sesshafte Menschen

https://de.wikipedia.org/wiki/Nichtsesshaftenhilfe

http://www.shz.de/lokales/husumer-nachr ... 48646.html

https://www.jungewelt.de/loginFailed.ph ... 09/033.php


Das vergisst man (zumindest ich) immer oft.
Wenn man einen akzeptablen Unterschlupf findet, ist man ja trotzdem noch ohne festen Wohnsitz. Ich glaube da zählt nur, was gemeldet ist... und/oder auch als Wohnung anerkannt ist.
Zumindest, die klassische Brückenüberdachung zum Beispiel, wird denke ich nirgends in D als Wohnung gesehen :D werden und somit müsste es auch keine Probleme geben, die Kohlen abzuholen.
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Beitrag von m0rph3us »

Ja für maximal 3 Tage, danach sollst du gefälligst weiter gezogen sein.
Hab ich so zumindest rausgelesen.

Für Sozialhilfe und co musst du irgendwo gemeldet sein und wenns zu schein ist. Oder schraubst einen Briefkasten an die Brücke.
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Beitrag von silvi73 »

m0rph3us hat geschrieben:Ja für maximal 3 Tage, danach sollst du gefälligst weiter gezogen sein.


mache städte machen es für bis zu 14 tage...damit sie ihre ruhe haben :wink:
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Beitrag von Megalitiker »

Sollen diese Menschen doch in Ruhe lassen so lange sie nicht aggressiv betteln oder Straftaten begehen. Einige wollen ja raus. Schon kurios das ein Staat nicht die eigenen Buerger versorgen kann, jene dann aber vertreiben will, als wenn das Problem damit geloest waere.
Fuer einige Berber wie sie sich selbst nennen, ist es aber wirklich ein alternativer Lebensstil.
Dann gibt es ja noch die Wagenplaetze. Hatten wir schon thematisiert, aber eben auch ein Ausstieg in der Stadt.
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