Was tut man um zu sein?

Aussteiger, Träumer, Macher – wer bist du?
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kranseier
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Was tut man um zu sein?

Beitrag von kranseier »

Hallo Menschen :)

Seit gut einem Jahr bin ich (Anfang der 40er) am überlegen/schauen/recherchieren wie ich mein zukünftiges Leben leben möchte und leben kann.
Dabei bin ich häufiger auf dieses Forum gestossen - und war manchmal entsetzt, manchmal belustigt, manchmal angewidert, manchmal erstaunt aber immer erfreut zu lesen was unterschiedliche Leute so alles mit ihrem Leben anzufangen wissen oder wovon sie Träumen.

Ich finde das äusserst spannend und habe alleine durch das anonyme Mitlesen einiges für mich persönlich herausfinden können (sowohl 'Ja das kann ich mir auch vorstellen' oder 'Nein das passt gar nicht für mich' als auch 'Naja jeder wie er möchte - Leben und leben lassen').
Alleine dafür sage ich Euch einmal Danke :)

Nunja - dies ist ein Vorstellungsthread also will ich auch ein wenig zu mir schreiben:
Ich bin männlich, alleinstehend, Anfang der 40er, Frührentner auf Zeit, geboren und aufgewachsen und noch lebend in Norddeutschland.
Meine Lebensweise bislang würde ich als 'angepasst' beschreiben - meine bisherige Denkweise als 'tolerant-konservativ' mit grosser Sympathie für umweltschützende- bzw. erhaltende oder renaturierende Politik.
Meine Lebensweise ändere ich gerade womit sich auch meine Denkweise verändert (das konservative in meiner Denkweise hat sich schon dermassen gewandelt das ich mich selbst kaum wiedererkenne...)

Konkret möchte ich gerne in nichtkommerzieller Gemeinschaft mit interessanten Menschen leben die sich als Gemeinschaft - so weit es geht - selbst versorgen wo niemand unterdrückt wird und sich niemand von den anderen aushalten lässt - Utopie? Bislang für mich ja - ich habe das zumindest noch nirgendwo erlebt.

Zum Titel dieses Threads hier ein Link zu dem entsprechenden Lied von Georg Kreisler was ein wenig meine Denkweise und deren Veränderungsprozess der letzten Monate beschreibt: http://www.youtube.com/watch?v=La35g6pdXHA

In diesem Sinne liebe Grüsse an Euch :)
murmel
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Beitrag von murmel »

ja "hallo" auch von mir und viel glück bei dem versuch der gelebten utopie... kann ja nur jeder bei sich selbst anfangen... in dem sinne, grüße, stef.

p.s. auch das aushalten lassen muß manch einer aushalten, weil er beispielsweise sich nicht selbstversorgen kann und eventuell als "nicht produktiv" gesehen wird ??? aber ich glaub du meintest es anders, trotzdem wichtig!

hey ...und danke für den musikalischen beitrag ...das tut gut.
Eine gute Nachricht aus fernen Landen gleicht kühlem Wasser für eine durstige Kehle.

BUCH DER SPRICHWÖRTER 25,25
Mujer
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Beitrag von Mujer »

:welcome: und viel Spass hier :)

LG
kranseier
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Beitrag von kranseier »

murmel hat geschrieben:ja "hallo" auch von mir und viel glück bei dem versuch der gelebten utopie... kann ja nur jeder bei sich selbst anfangen... in dem sinne, grüße, stef.

Hallo murmel - das jeder seine eigene Nase betasten muss (und sich auch von anderen hilfreich an die Nase fassen lassen können sollte - also sich auch von anderen kritisch hinterfragen lässt) und zuallererst bei sich selbst anfangen muss ist leider nicht so selbstverständlich wie es sein sollte - aber natürlich hast du vollkommen recht.
Was den Versuch der gelebten Utopie angeht stehe ich noch ganz am Anfang - bin ja noch im Nachdenkstadium (wenn das auch ziemlich weit fortgeschritten ist).
p.s. auch das aushalten lassen muß manch einer aushalten, weil er beispielsweise sich nicht selbstversorgen kann und eventuell als "nicht produktiv" gesehen wird ??? aber ich glaub du meintest es anders, trotzdem wichtig!

Ja ich meinte das in der Tat völlig anders - ich bin selbst nicht so leistungsfähig wie ich gerne wäre; deshalb bin ich ja Frührentner. Aber das bedeutet nicht, das ich mich nun hinsetzen und erwarten dürfte (und würde) das andere mir den Popo abwischen.

Nein mit 'sich aushalten lassen' meinte ich gesunde Leute die lieber mit Bierflache und/oder Wasserpfeife in der Hand auf der Hollywoodschaukel sitzen und ihrem gärtnerden Gegenüber dabei noch erzählen das der Rasen mal wieder gemäht werden müsste...

Was das 'als "nicht produktiv" gesehen wird ???' angeht könnte man stundenlang drüber diskutieren. Als erstes würde ich die Frage stellen ob der der als 'nicht produktiv' gesehen wird auch wirklich nicht produktiv ist (z.B. wird Kindererziehung in unserer Gesellschaft nicht als produktive Tätigkeit angesehen solange das die Mutter als Hausfrau macht - sobald es im Kindergarten geschieht ist es aber plötzlich als produktiv anerkannt... )
Als nächstes würde ich die Fragen stellen was 'Produktivität' in Verbindung mit 'Menschsein' denn überhaupt sein soll. Ist es produktiv wenn der Flaschensammler oder die Leute, die die weggeschmissenen aber noch brauchbaren Lebensmittel aus den Containern der Discounter holen damit ihre Lebenssituation verbessern? Ist es produktiv, wenn der Arbeitslose der keine Arbeit bekommt sich entschliesst irgendetwas ehrenamtliches zu machen und damit im ungünstigsten Fall anderen die Arbeit wegnimmt?
Zugegeben - das sind Extrembeispiele die aber in meinen Augen schön die Diskrepanz zwischen dem was als produktiv gesehen wird und dem was tatsächlich produktiv ist verdeutlichen.
murmel
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Beitrag von murmel »

ich würde sogar soweit gehen, daß selbst das "nicht produktiv sein", was es so in meinem wortschatz garnicht geben würde, gerade in diesen zeiten durchaus sinnvoller ist, als die derzeit gelebte übereifrige und teilweise durchaus verheerende überproduktivität.

`nacht, stef.
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BUCH DER SPRICHWÖRTER 25,25
kranseier
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Beitrag von kranseier »

Hallo und danke mujer :)

@murmel:
Da gebe ich dir recht.
Auch das sitzen auf der Hollywoodschaukel mit Bier oder Wasserpfeife kann durchaus produktiv sein solange man andere damit nicht ausnutzt ;)
Shiva
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Beitrag von Shiva »

Hallihallo und willkommen,

jaha, man kann sogar gedanklich produktiv sein :D
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