Exzentriker - Asperger - Aussteiger

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1977er
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Exzentriker - Asperger - Aussteiger

Beitrag von 1977er »

In letzter Zeit habe ich mal so bisschen über diese Begrifflichkeiten rumrecherchiert.
Von manchen Menschen sagt man, sie seien "Exzentriker".
Dann gibt es noch im medizinisch-psychologischen Bereich das "Asperger-Syndrom".
Und schließlich den Begriff "Aussteiger", der ja sehr verschieden auch ausgelegt wird.
All diese Begriffe sollen nicht wertend sein, es geht um eine neutrale Betrachtungsweise.
Gibt es Gemeinsamkeiten/Überschneidungen bei diesen drei "Spezies"?
Wer hat sich mit diesen Begriffen auch schon mal auseinandergesetzt, wer hat evtl. Erfahrungen, wer möchte sich drüber austauschen?
silvi73
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Re: Exzentriker - Asperger - Aussteiger

Beitrag von silvi73 »

1977er hat geschrieben:Gibt es Gemeinsamkeiten/Überschneidungen bei diesen drei "Spezies"?
Wer hat sich mit diesen Begriffen auch schon mal auseinandergesetzt, wer hat evtl. Erfahrungen, wer möchte sich drüber austauschen?


ja das gibt es...die haben nun mal von natur aus eine andere betrachtungsweise der realität..oder der illusion....

.
Peperoni
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Beitrag von Peperoni »

Du meinst jetzt aber individuell oder?
Also nicht statistisch?
Individuell muss man dazu natürlich sagen gibt es nichts, was es nicht gibt. Ich sag nur schwule Nazis.

Charakterlich ist auch jeder Exzentriker oder Asperger natürlich anders. Beim Asperger kann man jedoch dank relativ genauer Definition einige kleine Vorhersagen machen. Soziale Beeinträchtigung, eigenbrötlerisches Verhalten auch aufgrund spezieller Interessen. Weil er das Soziale nicht so interessant findet oder es schlicht nicht kann, widmet er sich anderen Dingen. Der Exzentriker hingegen kann alles sein, was nur etwas vom normalen abweicht.

Man muss dazu auch sagen, dass Asperger nur eine relativ leichte Form im Autismusspektrum ist. Dennoch wird es auch welche geben die überhaupt nicht Aussteigen können. Asperger mögen eine gewisse Routine, daher ist es für sie vielleicht etwas schwerer vertraute Strukturen zu verlassen. Im Vergleich zu einer Depression wird Asperger medizinisch auch viel schwerer gewichtet. Eine Depression bekommt man normalerweise schließlich wieder weg.

Auf der anderen Seite überlappen sich viele Aspekte eines Aspergers mit dem des Aussteigers. Beide sind normalerweise keine großen Fans der allgemeinen Gesellschaft. Beide können schnell viele Dinge sagen die sie an der Allgemeinheit scheiße finden. Beide sind oft eigenbrötlerisch, oder werden als seltsam angesehen. Das passt schon relativ gut zusammen.


LG
Nutria
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Beitrag von Nutria »

Ja, alle drei passen sich nicht der "allgemeinen Norm" an.

Kann höchst interessant sein, mit ihnen zusammen zu leben.

Ja, das wäre was für mich, obwohl dort hitzige Diskussionen entstehen könnten... :P
1977er
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Beitrag von 1977er »

Das mit den vertrauten Strukturen könnte so ein wichtiges Augenmerk sein.
Vertraute Strukturen gibt es ja vielleicht in beiderlei Hinsicht:
Zum einen, wenn man den Normen der Gesellschaft folgt, behält man ja gewisse Strukturen bei.
Zum anderen, wenn man als Aussteiger "frei" lebt, so bildet sich ja irgendwo ein Lebensstil heraus, in welchem sich auch gewisse klare Strukturen ergeben.
Also kann ich es mir schon vorstellen, daß z.b. ein Asperger in beiden Konstellationen einen guten Alltagsweg findet.
Wenn er sozusagen in der "Gesellschaft" bleibt und auch wenn er eine Art "Alternatives Leben" führt.
Vorausgesetzt natürlich, die besonderen Merkmale dieses Syndroms finden sich durch die Ihm angepassten Außenbedingungen gewürdigt.
Ja, ich gehe sogar soweit, daß ich sage, das Maß an FLexibilität, welches gefordert wird, ist vielleicht sogar in der "Norm-Gesellschafts-Arbeitswelt" viel größer als in einer Art "Nischen-Leben".
Begriffe wie "Teamgeist", "Flexibilität", "Belastbarkeit" die man manchmal oder sogar sehr oft in Stellenanzeigen liest, lösen in mir irgendwie eine Art Unbehaben aus....
Peperoni
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Beitrag von Peperoni »

Ja, als ich eine Ausbildung gesucht habe, habe ich das auch immer gehasst.
Am liebsten hätte ich geschrieben „Nein ich bin nicht teamfähig, aber ich bin Jung und brauche das Geld“. :D
Also bin ich einfach so los gegangen und habe gefragt, ob ich eine Ausbildung machen kann.
Hat beim ersten Versuch dann geklappt.
Es geht also auch durchaus ohne sich einzuschleimen und sich in dieser pseudo sozial Grütze zu suhlen.


LG
Nutria
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Beitrag von Nutria »

Was für eine Ausbildung hast du gemacht ?
Ja ich weiß, das geht mich nix an, vieleicht bekomme ich trotzdem eine Antwort. Äh, aufgrund einiger Antworten von dir, glaube ich du tarnst dich nur und bist durchaus teamfähig und sozial. :roll:
Nutria
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Beitrag von Nutria »

1977er hat geschrieben:Begriffe wie "Teamgeist", "Flexibilität", "Belastbarkeit" die man manchmal oder sogar sehr oft in Stellenanzeigen liest, lösen in mir irgendwie eine Art Unbehaben aus....


Lach, ohne diese Eigenschaften wirst du nie eine funktionierende Familie gründen können. :P :P :P
1977er
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Beitrag von 1977er »

joa, um ehrlich zu sein, ist mir das thema familiengründung auch nicht so wichtig ;)
silvi73
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Beitrag von silvi73 »

1977er hat geschrieben:Begriffe wie "Teamgeist", "Flexibilität", "Belastbarkeit" die man manchmal oder sogar sehr oft in Stellenanzeigen liest, lösen in mir irgendwie eine Art Unbehaben aus....


alles nur leere floskeln...

.
Peperoni
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Beitrag von Peperoni »

Nutria hat geschrieben:Was für eine Ausbildung hast du gemacht ?
Ja ich weiß, das geht mich nix an, vieleicht bekomme ich trotzdem eine Antwort. Äh, aufgrund einiger Antworten von dir, glaube ich du tarnst dich nur und bist durchaus teamfähig und sozial. :roll:


Zum Bäcker.
Kommt drauf an, in welchen Kontext man sozial verwendet, gibt viele Formen.
Ich kann auch teamfähig sein, das stimmt.
Das hängt aber vom Team ab, wenn man vernünftig auf mich zugeht, bin ich teamfähig, wenn nicht kann es schon mal sein, dass ich überhaupt nichts mehr mache und andere die Sachen machen lasse. Ich sag es mal so, wenn ich vernünftige Gründe finde, warum Person A die Kommandos gibt, kann ich mich darauf einlassen. Wenn nicht bin ich stur wie ein Esel. Und ich brauch meine Freiräume.

Naja, ich finde es jedenfalls interessant dass das Thema Asperger hier immer wieder auftaucht, ich bin nämlich einer.
Sozial bin ich in vielen Fällen aber auch unsozial in anderen, das kommt immer drauf an.
Wenn es um wirkliche Probleme geht, bin ich sozial, wenn da irgendein Beziehungszeug Zeug kommt oder zwischenmenschliche Interaktionen kommen überhaupt nicht.

1977er hat geschrieben:joa, um ehrlich zu sein, ist mir das thema familiengründung auch nicht so wichtig ;)


Keine Familie haben ist das Beste, was man überhaupt für die Umwelt machen kann. Soviel Auto kann man nicht fahren, um das wieder auszugleichen. :D


silvi73 hat geschrieben:
1977er hat geschrieben:Begriffe wie "Teamgeist", "Flexibilität", "Belastbarkeit" die man manchmal oder sogar sehr oft in Stellenanzeigen liest, lösen in mir irgendwie eine Art Unbehaben aus....


alles nur leere floskeln...

.


Genau, wenn ich so ein kack schon lese…

LG
1977er
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Beitrag von 1977er »

was sind denn die leeren floskeln?
die begriffe an sich, die ich angeführt habe?
oder meine persönliche interpretation des auslösens von unbehagen dieser begrifflichkeiten? ;)
da wir ja beim thema "asperger" sind, wollen wir das natürlich neutral, sachlich, von jeglicher emotion bereinigt, behandelt wissen.. *g*
nee, also ich kann natürlich auch "sozial" sein, leider hat sich das bei mir in der vergangenheit immer sehr durch ein übertriebenes "helfersyndrom" gezeigt, von dem ich mich versuche, jetzt mehr und mehr zu lösen...
ob asperger auf mich selber zutrifft, kann ich nicht wirklich sagen.
erkenne mich in vielem wieder, aber wie gesagt, hab das noch nicht näher untersuchen lassen.
vielleicht ist in vielen unter uns so ein anzeichen dafür?
das muss auf keinen fall ein stigma sein!
finde es einfach mal nur angenehm, über bestimmte "kernthemen" zu sprechen, die man so in der öffentlichkeit vielleicht nicht ohne weiteres preisgeben würde.
Peperoni
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Beitrag von Peperoni »

1977er hat geschrieben:ob asperger auf mich selber zutrifft, kann ich nicht wirklich sagen.
erkenne mich in vielem wieder, aber wie gesagt, hab das noch nicht näher untersuchen lassen.


Das kann nur ein Arzt wirklich sagen.
Es gibt auch ziemlich Angepasste, wo man es nicht vermuten würde.
Das Verhalten allein muss noch nichts sagen.
Man kann sich auch verstecken, wenn man einfach nur darüber nachdenkt, was erwartet wird.
Das erfährt man über die Zeit, wenn man beobachtet.
Es gibt da einige Parallelen zwischen Psychopathen, nicht umsonst wurde man damals als solcher bezeichnet.
Jedoch gibt es einen kleinen Unterschied, ein Psychopath hat kein Mitgefühl und für ihn sind Menschen auch nur Spielzeug.
Aber was in Bezug auf Unechtheit von zur schau gestellten Gefühlen angeht tut sich da nicht viel.

Wenn du also deine Beziehungen oder Freundschaften von deiner Seite aus stark gespielt waren solltest du das prüfen lassen.

LG
1977er
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Beitrag von 1977er »

Viele Freunde habe ich nicht.
Doch die wenigen, mit denen ich Kontakt habe, sind mir sehr wichtig.
Im privaten Bereich bei mir trifft dann sowas "Gespieltes" eher weniger zu.
In der Arbeitswelt schaut es ein wenig anders aus, da komme ich mir schon manchmal vor wie ein "Schauspieler" ;)
Nutria
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Beitrag von Nutria »

Ich find euch so ziemlich normal, "Asbach" hin oder her...
wird doch sowieso alles überbewertet.
Prost !
Wer nicht einen an der Klapse hat, melde sich freiwillig. :roll:

Eins interessiert mich doch, nachdem ich bei Wiki erst einmal über den Begriff Asperger nachgegoogelt habe.
Wenn ihr/du oder wer sonst das auch noch liest jemanden gern habt, könnt ihr dann mit ihm/ihr liebevoll kuscheln und das genießen ?
Meine jetzt nicht Sex.
Jetzt komme ich zum Thema Sex.
Teamgeist, Flexibilität und auch Belastbarkeit sind dort nicht gerade unwichtig. :wink:
..oder wird das dann eine 0/8 15 Nummer ?
Das ist jetzt freundlich gemeint, bevor es einer falsch versteht !
LG
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