Leben ohne Strom und ohne fliessend Wasser in Schweden

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outdoorfreak
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Beitrag von outdoorfreak »

Ich finde deine Bilder sehr schön. Und auch Schweden ist bestimmt sehr schön. Ich nehme mal an, dort gibt es riesige Wälder. Im Gegensatz zu Deutschland.

Allerdings ist es doch in Schweden den ganzen Winter dunkel und im Sommer nur hell, oder?

Also ich hab ein paar gescheiterte Aussteiger-Aktionen hinter mir. War lange in Korsika, allerdings wollte mir dort niemand ein Stück Land verkaufen. Und im Frühjahr 2013 war ich in den französischen Pyrenäen. Dort gibt es einige, die in selbstgebauten Hütten als Selbstversorger leben. Allerdings wollte auch dort mir niemand ein Stück Land verkaufen.

Und in eine Gemeinschaft einsteigen wollte ich auch nicht. Dazu bin ich zu sehr Eigenbrödler.


Hab auch mal in den französischen Vogesen mitten im Wald oben in den Bergen ne verfallene Ruine mit Stück Land gefunden, und hab die dann einfach mal besetzt(mit Erlaubnis des Besitzers) und von Frühjahr bis Herbst im Zelt gelebt und einen grossen Gemüsegarten angelegt.

Ne Hütte bauen wollt ich dort auch, aber die Ruine mit Land wurde verkauft. Also konnt ich dort nicht bleiben.

Jetzt bin ich seit drei Jahren wieder hier in Deutschland und muss schauen, wie ich das Geld zusammenkriege für mir ein Grundstück zu kaufen. Bin grad dabei mich selbstständig zu machen. Ich finde, dass ist ne gute Kombination: Selbstversorgung und Selbstständig sein.


Wie sieht´s eigentlich da oben in Schweden aus mit günstigen Grundstücken? Meinst du, dass man für 1000-2000 Euro ein Grundstück irgendwo im Wald bekommt, wo man sich einfach so ne Hütte oder Erdhaus und nen Gemüsegarten hinbauen kann?

Und das Buch von Anne Donat kenne ich auch.

Allerdings Frauen in meinem Alter(32), die in einer selbstgebauten Hütte im Wald als Selbstversorgerin leben wollen, dass ist doch eher selten, oder?

erdhäuser kann man bauen wo es kaum regnet..aber nicht im norden...diese sind immer nass-feucht.

strohballenhäuser mit lehm verputzt sind trocken und isolieren hervorragend.


Erdhäuser werden mit Strohballenwänden gebaut und anschliessend mit Lehm verputzt. Jedenfalls würde ich das so machen.
Herbsthexe
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intressant

Beitrag von Herbsthexe »

Ja danke, intressant. Feucht ist es bei uns auf jeden Fall.

Bei meinem erdkeller ist es ganz praktisch, dass er feucht ist, da sollen ja die kartoffeln rein.
Herbsthexe
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grundstuecke.

Beitrag von Herbsthexe »

wie immer habe ich strommangel. Daher nur kurz, ich guck mal nach grundstuecken und schicke dir dann angebote in deiner preisklasse. Was arbetest du denn als selbständige?
silvi73
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Re: grundstuecke.

Beitrag von silvi73 »

Herbsthexe hat geschrieben:wie immer habe ich strommangel.


vielleicht wäre das was für dich

http://www.autarka.de/powerplus-cougar-powergenerator

.
Herbsthexe
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strommangel

Beitrag von Herbsthexe »

:-) lustige idee. da ich aber auch zeit und geldmangel habe ist dieses gerät nicht so die richtige lösung. :-) aber ein grösserer generator ist in planung.
Herbsthexe
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Huette in schweden

Beitrag von Herbsthexe »

So bin jetzt an strom in der schule angeschlossen, nun geht es besser. Es ist halt die frage ob du in einer huette in Schweden im Winter ueberleben könntest. Es kann in meiner gegend minus 30 grad werden und mehr. Ich selbst habe aber nur minus 25 gehabt. Aber das ist kalt, da kannst du gut heizen. Also nur dunkel ist es im Winter hier nicht und Auch nicht nur hell im sommer. aber es ist natuerlich extremer als in Deutschland. Zur mitwinterwende geht die sonne um halb 4 unter und um 9 auf. Im Sommer zur sommersonnenwende geht sie so um 11 unter und um halb 3 auf. Ich finde das faszinierend. Aber das ist natuerlich persönlich ansichtsache.

Ungewöhnlich ist es generell ob mann oder frau, ob jung oder alt alleine im wald ohne strom und fliessend wasser zu leben. Gerade in der heutigen gesellschaft. Ich habe soziale kontakte und meine freunde denken schon dass ich einen schatten habe Weil ich so lebe und mir es so schwer mache. Wenn ich dann die gruende klar mache, wie zum beispiel wenn ich eben kein atomstrom haben will, lieber kein strom habe, kein fleisch von massentierhaltungen essen will und daher eigene tiere halte, und kein gespritztes gemuese haben will und daher es selbst anbaue, nicken alle mit dem kopf und verstehen mich. Aber sie wuerden es eben selber nie machen, Weil sie eben zu bequem sind.

Ich finde dieses leben was ich jetzt fuehre sinnvoller als mein altes leben in Deutschland. So und jetzt suche ich nach grundstuecken. Ist halt net viel 2000 euro.
Herbsthexe
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Beitrag von Herbsthexe »

Also es gibt einige grundstuecke, die nur 10.000 kronen kosten und 1500m2 gross sind. Aber du kannst ja selbst gucken auf der homepage www.hemnet.se Dann gehst du auf tomt. pris min. 10.000 und dann auf sök und schon kannst du dir ein grundstueck auswählen. Da ich es schön fände, wenn einige selbstversorger in meine nähe ziehen wuerden, gibt noch Örebro als ort an. Viel spass beim suchen.
Bild
Das ist der hof von meinen bekannten. Der kostet allerdings 800.000 Kronen mit 4.000 m2. Ist halt luxus fuer schwedische verhältnisse.
silvi73
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Beitrag von silvi73 »

was steckt den alles in diese "Driftkostnad" drin?

.
Herbsthexe
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driftkostnad

Beitrag von Herbsthexe »

Das ist unterschiedlich. Bei diesem Haus wird es wohl hauptsächlich strom und holz was man fuer en winter braucht. Wasser ist meist kostenlos, da man in der regel einen eigenen brunnen hat. Holz braucht man ca. 20 bis 30 m3. Das sind ungefähr wenn du es dir im fruehjahr liefern lässt 7500 bis 10000 kr. fuer holz. Na und dann kommt noch muellabfuhr hinzu. Ich kann mich aber noch gruendlicher informieren, wenn es dich wirklich interessiert.
silvi73
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Re: driftkostnad

Beitrag von silvi73 »

Herbsthexe hat geschrieben:Das ist unterschiedlich. Bei diesem Haus wird es wohl hauptsächlich strom und holz was man fuer en winter braucht. Wasser ist meist kostenlos, da man in der regel einen eigenen brunnen hat. Holz braucht man ca. 20 bis 30 m3. Das sind ungefähr wenn du es dir im fruehjahr liefern lässt 7500 bis 10000 kr. fuer holz. Na und dann kommt noch muellabfuhr hinzu. Ich kann mich aber noch gruendlicher informieren, wenn es dich wirklich interessiert.


danke, die ausführungen sind ausreichend.
Vulder
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Beitrag von Vulder »

Hallo Herbsthexe, ich bin begeistert von deiner Geschichte. Toll! :)

Ich würde auch so gerne so ein Leben in Schweden führen. Allerdings ist das bestimmt nicht so einfach, alleine derartiges auf die Beine zu stellen. Eben weil es doch vor allem anfangs sehr viel Arbeit sein wird um die Befriedigung der Grundbedürfnisse zu sichern (Nahrung, Wärme, etc). Wenn da etwas schief geht und man merkt, dass man es nicht schafft, wirds heikel. Ihr wart wohl anfangs auch zu zweit, wenn ich das richtig rausgelesen habe.

Auf jedenfall Hut ab - ich bin grad echt neidisch und ebenso motiviert, das auch durchzuziehen. Allerdings zögere ich etwas, das alleine zu tun.
rooster
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Re: Ich

Beitrag von rooster »

silvi73 hat geschrieben:
Herbsthexe hat geschrieben:
Erdhaus finde ich auch toll. Im Winter wenn es mehr als minus 20 grad ist, habe ich schon gedacht meine huehner in den erdkeller zu verfrachten. Denn war es wärmer als im stall, allerdings auch feuchter.



erdhäuser kann man bauen wo es kaum regnet..aber nicht im norden...diese sind immer nass-feucht.

strohballenhäuser mit lehm verputzt sind trocken und isolieren hervorragend.


alle achtung

ich bin froh mit solar und eigenem brunnen mitten im dorf in sueddeutshland

ganz ohne wollt ich nicht schon meiner kinder wegen

bei uns ist die frau gefluechtet in ne schoene moderne wohnung mit gas strom warm und kalt wasser!
gruessle jochen
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alleine

Beitrag von Herbsthexe »

Hatte jetzt länger keinen internetzugang, daher jetzt erst die antwort.

Alleine wuerde ich es keinem empfehlen. Es ist unheimlich viel arbeit und finanziell kann man auch ruhiger schlafen wenn man zu zweit ist. Meine alternative wäre nach Deutschland zu gehen und mein altes leben wieder aufzunehmen. Nee danke. Da arbeite ich mir lieber den ruecken buckelig :D .

Brunnen und solar in sueddeutschland hört sich aber gut an! Richtiger Luxus fuer Deutschland.

so gehe jetzt ziegen melken. :-)
neonsmiley
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Beitrag von neonsmiley »

Sehr interessant so zu leben.
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Beitrag von Individualist »

Schön - und klingt interessant.

D.h. aber, Ihr habt zu zweit diesen Ausstieg gewagt und Du musst ihn jetzt alleine stemmen? Respekt!

Dabei finde ich es immer wieder schade, dass auch heute noch, wo man tagtäglich in den Medien von den Problemen von Auswanderern oder gar Aussteigern erfahren kann, immer wieder Leute, es sich leichter vorstellten und dann nicht schaffen, bzw. sehr schnell aufgeben. Diese (meist lang anhaltende negative) Erfahrung kann man sich eigentlich sparen.

Ich selbst hatte es vorher eingesehen und vor allem erkannt, dass es nicht das System, bzw. Land (z.B. Deutschland) ist, sondern man selbst, der etwas machen muss und kann.

Echte Autarkie oder Selbstversorgung geht nämlich auch in Deutschland und auch dort gibt es Ecken, wo man zig Kilometer weit niemanden treffen müsste. Auch die Grundstücks- oder Hauspreise können sehr niedrig liegen (im Nord-Osten oder manchen Höhenlagen der Mittelgebirge)

Von einem alleinigen Generator würde ich Dir abraten. Für den langen, dunklen schwedischen Winter ist eine reine Solar-Lösung zwar nicht ausreichend, aber oftmals durch Wind gut zu ergänzen. Ein NOTSTROM-Generator zum Batterie-Nachladen gehört zwar oft dazu, läuft dann aber eben nur ganz selten und mit relativ gutem Wirkungsgrad.

Natürlich, wenn jetzt notwendig, kann dies der Einstieg sein. Lass Dich aber nicht von billigen Baumarkt-Dingern verführen. Immer besser ist wenigstens ein Solar-Batterie-System, damit der Generator nicht dauern laufen muss.

Auf meiner Insel hat es einige "Aussteiger, die mittlerweile immer länger in Deutschland sind, um ihre marode wirtschaftliche Lage einigermaßen auszugleichen - nach außen aber das nicht zugeben. Deine Haltung ist mir da sympathischer.
Erfahrung macht (meistens) klüger...
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