Gesellschaftliche Einsamkeit

Aussteiger, Träumer, Macher – wer bist du?
murmel
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Beitrag von murmel »

ich würde auch eher in den norden gehen... wahrscheinlich bin ich ein "kaltblütler"... komme mit kälte infach besser klar als mit hitze und bin gern in bewegung... und außerdem... wenn alle in den süden wollen !

... will ich natürlich was anderes :wink:

ja der Weg ist das Ziel, doch wenn man kein Ziel bestimmt hat treibt man wie ein Korken ziellos auf dem Meer...
stimmt nolimit, da gebe ich dir schon recht... trotzdem meinen wir was verschiedenes ... glaub ich.

das ziel was ich meine liegt auf meinem weg... es bestimmt sozusagen jeden schritt und jeden augenblick meines lebens.

das was du meinst sind nur äußere formen und die sind variabel.
Eine gute Nachricht aus fernen Landen gleicht kühlem Wasser für eine durstige Kehle.

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Geseins
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Beitrag von Geseins »

Mich würden auch eher die nördlichen Breiten interessieren, allerdings ist man dort umso mehr auf eine gescheite Unterkunft angewiesen. Man muss also zunächst sehr viel Arbeit in eine Unterkunft stecken, die Winterfest ist. Das ist an sich kein Problem, da ich solche körperliche Arbeit liebe. Aber man muss sich halt sicher sein, dass man das was man baut länger nutzen kann und nicht verscheucht wird.

Denke da einen Holzbau mit doppelten Wänden. Den Hohlraum könnte man zur Isolation mit getrockneten Rindenstücken o.Ä. auffüllen. Zudem bräuchte man ein Fundament, was einem vom kalten Boden wegbringt Drinnen brauch man zum heizen auf jeden Fall eine Feuerstelle. Keine Ahnung wie man einen sicheren Kamin baut, der nach Möglichkeit nicht sofort das Haus vernichtet...Lehm? Ich müsste jedenfalls viel improvisieren und bräuchte Werkzeuge. Äxte und Sägen vornehmlich. Aber das ließe sich ja noch realisieren. Das finden von einem geeigneten Bauplatz, wo man sowohl Nahrung, Baumaterial und die notwendige Abgeschiedenheit vorfindet dürfte das größere Problem sein.

Interessant dass man sich mit solch detaillierten Spinnereien beschäftigt, während man am nächsten Tag doch wieder zur Uni geht...
silvi73
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Beitrag von silvi73 »

Geseins hat geschrieben:Aber man muss sich halt sicher sein, dass man das was man baut länger nutzen kann und nicht verscheucht wird.


deshalb muss man das land auch kaufen

Denke da einen Holzbau mit doppelten Wänden. Den Hohlraum könnte man zur Isolation mit getrockneten Rindenstücken o.Ä. auffüllen.



Strohballenhaus in Rahmenbauweise, geht schnell und dämmt auch gleichzeitig.

. Zudem bräuchte man ein Fundament, was einem vom kalten Boden wegbringt


stelzenbau

http://ziehmitdemwind.bboard.de/board/f ... -1235.html
Spencer
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Beitrag von Spencer »

Interessant dass man sich mit solch detaillierten Spinnereien beschäftigt, während man am nächsten Tag doch wieder zur Uni geht...


Dann kennst Du also auch diese schlaflosen mit Gedanken und Wachträumen angereicherten Nächte.....
Peperoni
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Beitrag von Peperoni »

Geseins hat geschrieben:Aber man muss sich halt sicher sein, dass man das was man baut länger nutzen kann und nicht verscheucht wird.


Damit beantwortest du dir doch die ganze Sache schon.
Also doch mit Geld.

Der Typ von dem ich gelesen habe hat das einfach so gemacht.
Er hat einfach ein paar Bäume gefällt und ein Blockhaus gebaut, wurde nicht vertrieben, glück gehabt.
Mujer
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Beitrag von Mujer »

[quote="Geseins"]Mich würden auch eher die nördlichen Breiten interessieren, allerdings ist man dort umso mehr auf eine gescheite Unterkunft angewiesen. Man muss also zunächst sehr viel Arbeit in eine Unterkunft stecken, die Winterfest ist. Das ist an sich kein Problem, da ich solche körperliche Arbeit liebe. Aber man muss sich halt sicher sein, dass man das was man baut länger nutzen kann und nicht verscheucht wird.



Hi Geseins und Herzlich Willkommen :)

so ein Paradise in den nördlichen Breiten kenne ich 8) eine Familie die dort lebte wurde in 80zigen entdeckt, die haben nicht mal den 2WK mitbekommen, tiefstes Sibirien, Taiga... 8) da brauste wirklich kein Geld und Genehmigung! :lol: Beeren, Pilze und Bären gratis 8)

LG
Naturmensch

Beitrag von Naturmensch »

Mujer hat geschrieben:
Geseins hat geschrieben:Mich würden auch eher die nördlichen Breiten interessieren, allerdings ist man dort umso mehr auf eine gescheite Unterkunft angewiesen. Man muss also zunächst sehr viel Arbeit in eine Unterkunft stecken, die Winterfest ist. Das ist an sich kein Problem, da ich solche körperliche Arbeit liebe. Aber man muss sich halt sicher sein, dass man das was man baut länger nutzen kann und nicht verscheucht wird.



Hi Geseins und Herzlich Willkommen :)

so ein Paradise in den nördlichen Breiten kenne ich 8) eine Familie die dort lebte wurde in 80zigen entdeckt, die haben nicht mal den 2WK mitbekommen, tiefstes Sibirien, Taiga... 8) da brauste wirklich kein Geld und Genehmigung! :lol: Beeren, Pilze und Bären gratis 8)

LG



Ja, verständigen könnte ich mich mit den Einheimischen ( russisch ), aber
die langen Winter ( 7 Monate ) würden mich stören.
Da leben tatsächlich nur 2 Einwohner auf einen km² und das wäre mir zu einsam.
Hatte auch mal einen Bericht über eine Familie im TV gesehen.
Sie hatten alles , einen riesen grossen See, Wald ohne Ende und bauten sich auch Nahrung an. Haustiere waren etliche vorhanden, jedoch der nächste Nachbar war 80km weit entfernt. TV und Internet gab es nicht.

Als Fortbewegungsmittel diente ein Pferdefuhrwerk und Boot im Sommer und im Winter Schlitten mit Hunde.

Krankheiten gab es nicht, kein Wunder, die gibt es wohl nur in unserer
zivilisationskranken Gesellschaft.

Das Haus war ein Blockhaus aus dicken Baumstämmen und innen diente
ein aus Lehm und Steinen gebaute Feuerstelle mit Rauchabzug.

Zum kochen nahm man einen ausrangierten Holzkochherd von den Stadtmenschen.

Den holte man vor 5 Jahren aus der Stadt plus Reserveofen ( 3 Tages Tour ).

Naja, mein Ding wäre das nicht, ich bleibe lieber hier vor Ort.
Ist manchmal auch abenteuerlich.

Auch mein Nachbar ist nur 30 Meter entfernt, wenn mal Not am Mann ist.

Gruss Andreas
murmel
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Beitrag von murmel »

Den Hohlraum könnte man zur Isolation mit getrockneten Rindenstücken o.Ä. auffüllen.


irgendwoher hab ich gehört, daß man früher gern eichenblätter zum isolieren nahm... ging aber eher ums lagern glaub ich... ist ja nicht so langlebig... ich würde schafwolle nehmen... die hab ich da.

Zitat:
. Zudem bräuchte man ein Fundament, was einem vom kalten Boden wegbringt


stelzenbau
würd ich in dem fall nicht, sondern eher ins erdreich, also unter die frostgrenze gehen... keller ist sicher auch nicht verkehrt... also reicht ja auch eine art kellerloch... und wenn die wände isoliert sind ... und es nicht unterspülen kann ...zum erdreich muß holz vorm vermodern geschütz sein... also steine verwenden... auch die verkohlte schicht von angekokeltem holz schützt.
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Mujer
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Beitrag von Mujer »

Man kann sich überall auf der Welt mit Händen und Füßen verständigen und in dünn besiedelten Gebieten freuen sich alle über Besuch :) Hilfe bekommt man auch 8) Winter ist lang, aber trocken, deshalb auch keine Arthrose ect., Sommer heiß, nur ein Problem...Einsamkeit und Mücken!
Vielleicht wäre das was für eine Kommune? 8)

LG
1977er
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Beitrag von 1977er »

grüße dich geseins!

ja, in der tat kenne ich solche beweggründe sehr...
vor allem deine aussage "mit menschenmassen zu tun zu haben = anstrengung" und "in ruhe gelassen werden = man fühlt sich großartig"
kann ich sehr, sehr gut nachvollziehen!
diese gedanken beschäftigen mich auch schon sehr lange und ich versuche auch irgendwie aus dieser "spirale" auszubrechen...
mir ist irgendwie so klar geworden in letzter zeit, daß es besser ist, dies in teilschritten zu vollziehen, anstatt einen großen radikalbruch zu wagen.
diesen "bruch" kann man sicherlich wagen, wenn man sich wirklich verdammt gut in der natur, im outdoorbereich, selbstversorgung, alternative, nachhaltige lebenskonzepte usw. auskennt.
man darf einen "ausstieg" nicht verstehen als eine art "verlängerten urlaub"
dann geht es bestimmt schief...
versuche, deinen alltag erstmal zu vereinfachen.
d.h., sich auf wirkliche, wesentliche dinge zu konzentrieren.
(z.b. mal gucken auf www.simpleliving.de)
selbstversorgerbücher gibt es auch einige. ich persönlich lese zur zeit das werk "der selbstversorger" von wolf-dieter storl.
so, wie es spencer in diesem thread geschrieben hat, kenne ich es irgendwie auch. schlaflose nächte, wachträume usw. ....
wir sitzen alle irgendwo im selben boot, die wir hier so unsere gedanken austauschen.....
4live
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Re: Gesellschaftliche Einsamkeit

Beitrag von 4live »

Hallo,

der Leistungsdruck und das "Drehen im Hamsterrad" um den Konsum zu bedienen, soziale Vereinzelung u.s.w.
Gute Gründe anders zu leben.
Problematisch für mich wären in D ganz einfach die Winter und die Kälte.
Das entfällt zum Beispiel in Gegenden am Äquator.
Viele Fragen bezüglich der Selbstversorgung entfallen hier völlig.

LG
murmel
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Beitrag von murmel »

ich verstehe das flüchten in fremde gebiete garnicht. daran kann ich nur ablesen, wie weit wir an wissen, um eine natürliche lebensweise verloren haben.

gerade in uns fremden gebieten lauern doch ganz andere gefahren.

:roll: ich verstehe das nicht.
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silvi73
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Beitrag von silvi73 »

murmel hat geschrieben:
gerade in uns fremden gebieten lauern doch ganz andere gefahren.



da ist was wahres dran
.
Naturmensch

Re: Gesellschaftliche Einsamkeit

Beitrag von Naturmensch »

4live hat geschrieben:Hallo,

der Leistungsdruck und das "Drehen im Hamsterrad" um den Konsum zu bedienen, soziale Vereinzelung u.s.w.
Gute Gründe anders zu leben.
Problematisch für mich wären in D ganz einfach die Winter und die Kälte.
Das entfällt zum Beispiel in Gegenden am Äquator.
Viele Fragen bezüglich der Selbstversorgung entfallen hier völlig.

LG



Hallo

Dein Zitat: Viele Fragen bezüglich der Selbstversorgung entfallen hier völlig.

Der Winter ( wenn er nicht so lang ist, wie der letzte ), hat auch in D seine
Reize.
Da wir mit Holz heizen, hat man immer eine Beschäftigung im Winter.
Man macht früh den Kamin an und hat es immer tagsüber gleichbleibend warm.
Das ist auch Selbstversorgung. Im Sommer holt man sich hier aus dem Wald Holz , von alleine kommt es leider nicht.
Auch jetzt gerade hatten wir etliche Körbe Pilze gesammelt , die wurden
eingekocht und getrocknet.
Obst wie Äpfel;Birnen, Beeren ( Brom-und Blaubeeren aus dem Wald ) u.s.w. werden auch eingekocht und man hat im Winter Biokost.
Das ist auch mit Geduld und Arbeit verbunden.

Ganz ohne Geld geht es nicht in D.

Am Äquator ,wie es Frau Murmel schon sagte, lauern andere Gefahren.
Wir als verwöhnte Wohlstandsmenschen kennen die Gegend nicht
und z.B.

1. Kann man das Wasser aus dem Fluss oder See unbedenklich
trinken?

2. Kennt man die Fauna und Flora auswendig ?
Wie verhält man sich bei einem Zusammentreffen oder Kontakt
mit einem giftigen Tier oder Pflanze ?

3. Im freien schlafen klingt romantisch, aber dort lauern auch mit Gelbfieber und Malaria infizierte Insekten.

4. Ohne Geld kann man vielleicht einige Zeit als Rohköstler über die Runden kommen, aber irgendwann werden doch Dinge wie ,Kleidung , Hygieneartikel (z.B. Zahnbürste ) Werkzeug benötigt.
Das wächst leider nicht an Bäumen.

Will natürlich nicht Dein Vorhaben schlecht reden, aber schnell wird aus
Träumen manchmal bittere Realität.

Ich kann nur sagen, hier in D habe ich mit Frau und Kindern Sicherheit
und selbst Wasser kann man hier aus dem Hahn unbedenklich trinken.

Man kann hier auch ein Leben als sesshafter Teilaussteiger führen.
Komplett ohne alles geht nicht.

mfg Andreas
Renata
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Registriert: Do 3. Okt 2013, 22:32

Beitrag von Renata »

Ohne Geld kann man vielleicht einige Zeit als Rohköstler über die Runden kommen, aber irgendwann werden doch Dinge wie ,Kleidung , Hygieneartikel (z.B. Zahnbürste ) Werkzeug benötigt.
Das wächst leider nicht an Bäumen.

Ich glaube zum Thema Rohköstler, gab es nicht mal das Feuer? :wink:
Zum Thema Kleidung. Ich denke, man kann diese sogar selber machen, auch wenn es aufwendig wäre.
Ich glaube, es gibt auch Ersatz für Zahnbürsten.
Aber wir sind natürlich sehr verwöhnt, dann wird es schwierig für uns.

Ich will auch nicht auf alles verzichten, aber ich möchte genügsamer werden.
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